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Wie hole ich das meiste aus meinem Smartphone-Akku heraus?

Die roten ein Prozent oben rechts auf dem Smartphone-Display sieht niemand gern. Die futurezone erklärt, wie man Strom spart und die Akku-Lebensdauer verlängert.

Wie lädt man den Akku richtig?

Früher lud man Handy-Batterien erst auf, wenn sie vollständig leer waren – das ist heute nicht mehr so. Moderne Akkus sind auf häufige Ladezyklen ausgelegt. Sie sollten aber möglichst nicht über 90 Prozent steigen und nicht unter 20 Prozent fallen, erklärt Bernhard Gadermaier vom Institut für Chemische Technologien von Materialien der TU Graz. Das sei die wichtigste Methode, damit der Akku lange hält.

„Am wohlsten fühlt sich ein Akku, wenn er zu 50 Prozent geladen ist“, so der Experte. Daher sei es nicht zu empfehlen, das Handy über Nacht an den Strom zu hängen: „Es empfiehlt sich, das Smartphone lieber über den Tag verteilt immer wieder langsam zu laden. Wenn man zu häufig in die Extreme geht, altert die Lithium-Zelle schneller“. Auch selten genutzte Geräte sollten nie voll oder leer gelagert werden. Der Experte empfiehlt, sie immer wieder zwischendurch aufzuladen.

Was frisst am meisten Strom?

Das Handy-Display belastet den Akku am stärksten. Es sollte daher möglichst nur dann aktiv sein, wenn es wirklich benötigt wird. Bei Android und iOS kann die adaptive beziehungsweise Auto-Helligkeit eingestellt werden. Dann passt sich der Bildschirm den Lichtverhältnissen an und strahlt nicht unnötig hell. Einige Apps, darunter YouTube und Twitter, bieten inzwischen den Dark Mode an. Die neuen Betriebssysteme Android 10 und iOS 13 sollen ebenfalls einen Dark Mode bekommen. Das reduziert bei Smartphones mit OLED-Display den Stromverbrauch.

Ich bin unterwegs und der Akku darf nicht ausgehen - was kann ich tun?

Sowohl Android als auch iOS bieten in der aktuellsten Version eine Übersicht, welche Apps den Akkuverbrauch erhöhen. Unter Einstellungen ruft man entweder die „Gerätewartung“ und dann „Akku“ auf (Android), oder „Batterie“ (iOS). Besonders stromfressende Apps können dort in einen Wartemodus versetzt oder ihre Hintergrundaktivitäten eingeschränkt werden. Dienste, die man selten nutzt, wie Bluetooth oder NFC, können deaktiviert werden.

Ist das Smartphone-Betriebssystem aktuell, kann man die von Android und iOS angebotene Stromspar-Funktion verwenden. Diese kann in den Einstellungen unter „Batterie“ bei iOS oder unter „Gerätewartung“ bei Android aktiviert werden. Ist nur noch wenig Energie im Akku, werden dann Funktionen wie Sprachassistenten und die automatische Synchronisation von Apps wie E-Mail oder Cloudspeicher deaktiviert sowie die Bildschirmhelligkeit reduziert.

Gibt es äußere Einflüsse, die dem Smartphone-Akku schaden?

Extreme Temperaturen können laut Gadermaier problematisch sein: „Einen kalten Akku sollte man nicht laden. Das könnte im schlimmsten Fall zu einem Kurzschluss führen. In der Sonne sollte das Gerät auch nicht liegen bleiben.“ Beides kann die Lebensdauer des Akkus deutlich mindern. „Man sollte das Handy vor dem Laden immer auf Zimmertemperatur bringen“, so Gadermaier.

Akku altert

Keine Handy-Batterie ist vor dem Alterungsprozess geschützt. Die Akkus verlieren mit jedem Aufladen an Kapazität. Aber wenn man die Tipps befolgt und „sie richtig lädt, sorgt man dafür, dass sie nicht nach 100 Ladezyklen nur noch 80 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung erbringen, sondern erst nach 400“, sagt Akku-Experte Gadermaier.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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