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Anker Solix Solarbank 3 Pro im Test: Das perfekte Kraftwerk für Zuhause

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Anker Solarbank 3 Pro im Test: Das perfekte Kraftwerk für Zuhause

Die neue Solarbank von Anker kann mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Sonnenstromproduktion optimieren.

Elektrischen Strom selbst erzeugen, kann nicht nur ein Schritt in eine gewisse Unabhängigkeit sein. Es kann gleichzeitig auch ein positiver Beitrag für eine nachhaltigere Energienutzung darstellen und sogar zu einer Kostenersparnis führen.

Selbst Energie zu produzieren, war noch nie so einfach wie heute - beispielsweise mit Balkonkraftwerken. So werden Photovoltaikanlagen bezeichnet, die von der Stange gekauft werden können und keine spezielle Installation benötigen. 

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Energiemanagement mt KI

Mit der neuen Solix Solarbank 3 Pro von Anker wollte ich herausfinden, wie einfach die Stromproduktion im eigenen Zuhause tatsächlich ist und wie effizient ein solches Balkonkraftwerk samt Batterie und Energiemanagement sein kann. 

Neu an der Solarbank 3 Pro ist die Anker AI. Mithilfe Künstlicher Intelligenz soll das System aus Speicher, smarten Stromzähler und Solarpanels möglichst effizient automatisiert zusammenspielen. 

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Anker Solix Solarbank 3 Pro

Strom fließt schon nach 5 Minuten

Die bloße Inbetriebnahme könnte man sich nicht einfacher vorstellen. Man verbindet die PV-Panels mit der Solarbank und die Solarbank mit der Haushaltssteckdose. Schon kann der selbst produzierte Strom genutzt werden.

Ohne Montage ist das in 5 Minuten erledigt. Die Solarbank 3 Pro dient dabei nicht nur als bidirektionaler Wechselrichter, sie hat auch einen Stromspeicher integriert, der eine Kapazität von 2.688 Wh aufweist. 

Eines vorweg: Für den folgenden Test habe ich das gesamte Setup vorerst nur notdürftig montiert, wodurch die Solarpanels alles andere als optimal ausgerichtet sind und worunter die Energieausbeute maßgeblich leidet. 

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Mein notdürftiges Setup für den Test

Der große Vorteil

Warum eine solche Solarbank für ein Balkonkraftwerk praktisch ein Muss darstellt, ist seine Effizienz. Es ist nämlich gesetzlich geregelt, dass ein Balkonkraftwerk über die Haushaltssteckdose maximal 800 Watt einspeisen darf. 

Die Solarbank 3 Pro kann aber mit insgesamt 3.600 Watt deutlich mehr an Energie aufnehmen. Dafür können bis zu 8 Solarpanels gleichzeitig angeschlossen werden. Möglich macht dies die zwischengeschaltete Batterie der Solarbank. 

Produzieren die Solarpanels mehr als 800 Watt, fließt die zusätzliche Energie in den Akku. Die Solarbank schickt über ihren Wechselrichter nie mehr als die gesetzlich vorgegebenen 800 Watt in den Haushaltsstromkreis. 

Auf diese Weise lässt sich die Sonnenenergie in Form eines Plug-and-Play-Balkonkraftwerks besonders effizient nutzen. Über die Anker-App am Smartphone lässt sich das Kraftwerk bis ins kleinste Detail verwalten, was der Effizienz zusätzlich zugutekommt.

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Die App bietet einen detaillierten Überblick.

Akku aufladen und abends Sonnenenergie nutzen

So lässt sich etwa steuern, wie viel von der produzierten Sonnenenergie in die Batterie fließen und wie viel direkt in den Haushaltsstromkreis eingespeist werden soll. Mit Tages- und Wochenplänen ist ein detailliertes Verwalten des Systems möglich.

Es ist etwa möglich, untertags mithilfe des Sonnenstroms den Akku aufzuladen und abends diese Energie zum Fernsehen, für die Beleuchtung oder ähnlichem zu nutzen. 

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Der Kühlschrank hat Vorrang

Um die vor Ort erzeugte Energie noch zielgerichteter nutzen zu können, bietet Anker vernetzte Steckdosen. Sie kommen einfach auf eine Schuko-Steckdose drauf und werden per WLAN mit dem System verbunden. 

Mit dem sogenannten Smart Plug Mode lässt sich der Stromverbrauch der daran angeschlossenen Geräte priorisieren. So kann man etwa einstellen, dass der Sonnenstrom nur diesen Geräten zur Verfügung gestellt wird - etwa, um den Akku des E-Bikes aufzuladen.

Man kann auch einstellen, dass beispielsweise 200 Watt konstant in den Haushaltsstromkreis eingespeist werden. Zieht dann der Kühlschrank in regelmäßigen Abstanden über einen Smart Plug seine 80 Watt, werden die Watt addiert, sodass insgesamt 280 Watt von der Solarbank abgegeben werden. 

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Mit den verschiedenen Betriebsmodi können das Kraftwerk optimiert werden.

Aus dem Vollen schöpfen

Damit man alle Funktionen nutzen kann, die die neue Solarbank 3 Pro parat hält, ist die Montage eines smarten Stromzählers notwendig. Dieser hat übrigens nichts mit dem Smart Meter des Netzbetreibers zu tun, wird aber von Anker unter demselben Namen verkauft. Der intelligente Stromzähler muss in den Sicherungskasten eingebaut werden, wofür man sich professionelle Hilfe holen sollte. 

Er misst, wie viel Energie vom Netz in den Haushaltsstromkreis hereinkommt und wie viel man selbst an das öffentliche Netz abgibt. Theoretisch könnte man nun den überschüssigen Sonnenstrom verkaufen, mit günstigem Nachtstrom den Akku der Solarbank aufladen oder Energiegemeinschaften bilden.

An dieser Stelle noch der Hinweis, dass ein Balkonkraftwerk in Österreich zwar keine Bewilligung benötigt, es aber beim Netzbetreiber gemeldet werden muss. Das kann in der Regel ohne viel Aufwand auf den Webseiten der Netzbetreiber bewerkstelligt werden.

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Anker Solix Solarbank 3 Pro

Jetzt geht es an die Optimierung

Mit Solarpanels, Stromspeicher, Wechselrichter, vernetzten Steckdosen, intelligentem Stromzähler und einem Energiemanagement, das per Handy-App verwaltet wird, ist man nun bestens gerüstet, um nachhaltig und kostengünstig für den eigenen Stromverbrauch aufkommen zu können.

Am einfachsten ist es, sein Kraftwerk mit dem KI-gestützten Smart Mode zu betreiben. Dafür lernt die Künstliche Intelligenz die jeweiligen Produktionskapazitäten und Nutzungsverhalten abzuschätzen. Sie errechnet aus Wetterprognosen den erwarteten PV-Output, kombiniert ihn mit den vorhandenen Speicherkapazitäten und berücksichtigt den geltenden Stromtarif. 

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Was die KI macht

So weiß die KI etwa, wenn am nächsten Tag durch Schlechtwetter mit weniger Sonnenstrom zu rechnen ist und sich die Batterie damit nicht füllen lässt. In diesem Fall könnte die KI entscheiden, den Akku über Nacht mit günstigem Nachtstrom aufzuladen.

Ähnlich könnte die KI handeln, wenn das Wetter umschlägt und nur am Nachmittag mit Sonnenstunden zu rechnen ist. Dann könnte sie bis dahin mehr Energie aus der Batterie beziehen und den Akku erst am Nachmittag aufladen, sodass man am Abend wieder auf den Speicher zurückgreifen kann. 

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Wie effizient die KI dabei vorgeht, wird sich erst in einem Langzeittest herausstellen. Bei den wenigen Sonnenstunden, die es in den vergangenen Tagen in Wien gab und bei der vergleichsweise kurzen Betriebsdauer, lässt sich kein abschließendes Urteil über den Smart Mode bilden. 

Ein wahres Plug-and-Play-Kraftwerk

Worüber ich mir aber sehr wohl ein aussagekräftiges Urteil bilden konnte, ist die Handhabung des Anker-Kraftwerks. Und dieses Fazit fällt durch und durch positiv aus. Nicht nur die App ist selbsterklärend und übersichtlich aufgebaut, überzeugen konnte mich in erster Linie die extrem einfache Handhabe der einzelnen Komponenten.

Es ist tatsächlich ein modular aufgebautes Plug-and-Play-Kraftwerk. Das zeigt sich unter anderem an den Erweiterungsbatterien. Man kann die Solarbank nämlich ganz einfach auf eine solche Expansion-Battery draufstellen, wodurch sie auch schon angeschlossen ist. 

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So wird eine Erweiterungsbatterie an die Solarbank angeschlossen. (schematische Darstellung)

Erweiterbarer Stromspeicher

Die Solarbank hat nämlich auf der Unterseite einen Stecker, der Zusatzakku hat das Gegenstück auf der Oberseite. Mit diesem modularen Aufbau können bis zu 5 zusätzliche Erweiterungsbatterien angeschlossen werden, wodurch sich die Speicherkapazität auf insgesamt bis zu 16 kWh aufstocken lässt. 

Diese 16 kWh müssen aber erst einmal mithilfe der Solarpanels produziert werden. Dafür sind nicht nur mehrere Module notwendig, es muss auch ein optimaler Platz mit möglichst vielen Sonnenstunden vorhanden sein. Hilfreich ist zudem ein Neigungswinkel bei den Panels von ungefähr 30 Prozent. 

Wenn die Module nur wenig direktes Sonnenlicht abgekommen, fällt der Output so gering aus, dass man damit höchstens seinen Kühlschrank betreiben kann. Das Aufladen von größeren Stromspeichern ist damit nicht möglich, weshalb man sich in einem solchen Fall die Anschaffung gut überlegen sollte. 

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Für wen ist ein Balkonkraftwerk?

Das führt uns direkt zur Frage, wann ein solches Balkonkraftwerk sinnvoll ist. Das lässt sich nicht so einfach beantworten und kommt in erster Linie darauf an, welche Erwartungen man an den Tag legt. Sinnvoll im Sinne einer nachhaltigen und dezentralen Energieproduktion ist eine derartige PV-Anlage auf jeden Fall. 

Ein solches Balkonkraftwerk von Anker ist auch ein Gustostückerl für all jene, die sich gerne mit Gadgets, Smart-Home und ähnlichen Spielereien beschäftigen. Ich könnte ja stundenlang auf die App schauen wie der Strom produziert, verbraucht und eingespeist wird. Außerdem kann die App mit detaillierten Statistiken aufwarten. 

Wenn man sich durch ein Balkonkraftwerk größere Kosteneinsparungen durch eine niedrigere Stromrechnung erwartet, sollte man zumindest einen langen Atem haben, bis sich die Anschaffungskosten amortisieren. Wie lange das dauert, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: Anzahl der Solarpanels, Größe des Stromspeichers, wie viel Output gibt es am jeweiligen Standort, wie entwickeln sich die Strompreise usw. 

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In der App finden sich detaillierte Statistiken zu Stromverbrauch und -produktion.

Was man sonst noch wissen sollte

Um die Solarpanels möglichst einfach und optimal montieren zu können, bietet Anker verschiedene Montagevorrichtungen an - klassisch für Balkon, für das Flachdach, für Garten- oder Wandmontage. Sowohl die Solarbank 3 Pro als auch die Zusatzbatterien können im Außenbereich ihren Platz finden. Sie sind gegen Regen geschützt, sollten aber nicht direkt in der Sonne stehen. 

Die Solarbank 3 Pro kann zudem als Black-out-Speicher herhalten. Sie lässt sich per herkömmlichen Netzstrom aufladen und hat eine Schuko-Steckdose integriert, wo man direkt Elektrogeräte anstecken kann. 

Anker hat verschieden große Solarmodule im Angebot, die allesamt einen Wirkungsgrad zwischen 20,9 und 22,8 Prozent haben. Je nach Größe gibt der Hersteller eine Leistung pro Panel zwischen 435 und 540 Watt an. Das biegbare Modul kommt auf 225 Watt. Die Standardmodule bringen ein Gewicht von 22 Kilogramm auf die Waage. 

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Zu den Kosten

Die neue Anker Solix Solarbank 3 Pro kostet zum Marktstart in Österreich 1.799 Euro. Wer sich eine zwischen 8. und 28. April reserviert, bekommt 20 Prozent Rabatt. Ab 29. April kann die neue Solarbank bestellt werden. Bis dahin ist mit verschiedenen Bundle-Angeboten zu rechnen.

Ein Erweiterungsakku mit einer Kapazität von 1.600 Wh kommt auf 699 Euro. Die Preise für die neuen, größeren Akkus mit 2.688 Wh liegen bei 899 Euro. Die neuen Stromspeicher von Anker bauen übrigens auf Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Technologie auf und sind für 6.000 Ladezyklen ausgelegt.

Wer ein Doppelpack des Anker Solix RS40T Solarpanel mit einer Leistung von 435 Watt bestellt, wird mit 319 Euro zur Kassa gebeten. 

Fazit 

Die Solaranlage von Anker schickt sich an, das perfekte Kraftwerk für Zuhause zu sein. Es ist ein kinderleicht in Betrieb zu nehmen. Es lässt sich per Handy-App bis ins Detail verwalten. Es ist modular erweiterbar und bietet zahlreiche smarte Möglichkeiten mit Zwischenspeicher, vernetzten Steckdosen, intelligenten Stromzähler und KI-Modus. 

Wer auf der Suche nach einer unkomplizierten Lösung für eine PV-Anlage ist, wird bei Anker bestimmt fündig werden. Die Balkonkraftwerke sind tatsächlich Plug-and-Play und erfordern keine speziellen Kenntnisse zu dem Thema. Man sollte aber unbedingt einen geeigneten Platz mit ausreichend direktem Sonnenlicht haben.

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Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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