Die Windturbine von Siemens Gamesa ist die stärkste der Welt.

Die Windturbine von Siemens Gamesa ist die stärkste der Welt. 

© Siemens Gamesa

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Neuer Rekord für stärkstes Windrad der Welt kommt nicht aus China

Wenn es um Windräder geht, gibt China meistens den Ton an. Der asiatische Staat hat in den vergangenen Jahren nämlich massiv in den Ausbau von Erneuerbaren Energien investiert.

Daher kommt es doch etwas überraschend, dass das derzeit stärkste Windrad der Welt nicht in China steht. Vor Kurzem stellte das europäische Unternehmen Siemens Gamesa nämlich den neuen Rekord für die stärkste Windturbine der Welt auf. Sie wurde auf dem dänischen Offshore-Testgelände Østerild errichtet, wie Renew Economy mitteilt.

Damit hat es den bisherigen Rekordhalter MySE18.X von Mingyang Smart Energy in China überholt. Diese Turbine hatte eine Kapazität von 20 MW.

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Strom für 70.000 dänische Haushalte

Das in Dänemark stehende Windrad SG DD-276 hat einen Rotorendurchmesser von 279 m und eine Kapazität von 21,5 MW. Das reicht, um 70.000 dänische Haushaltemit Energie zu versorgen. Man rechnet damit, dass die Mega-Turbine im Laufe ihrer Betriebsjahre 55.454 Tonnen CO2-Emissionen einsparen wird.

Billig dürfte die Errichtung des superstarken Windrads nicht gewesen sein: 30 Mio. Euro an EU-Fördermitteln sind in das Projekt geflossen. Allerdings ist nicht alles davon in dieses eine Windrad geflossen, sondern auch in weitere Innovationsprojekte von Siemens Gamesa. Wie viel genau das Windrad gekostet hat, ist ebenso wenig bekannt wie Details zu den Betriebskosten.

Das Windrad steht am dänischen Standort Østerild.

Das gigantische Windrad steht am dänischen Standort Østerild.

Der Wert des Levelized Cost of Energy (LCOE) gibt an, wie hoch die durchschnittlichen Kosten sind, die man benötigt, um eine MWh zu erzeugen. In die Berechnung fließen auch Investitionskosten und der Wartungsaufwand ein. 2018 hatte Siemens Gamesa für seine Offshore-Windparks in Dänemark Kosten von 46 Euro pro MWh.

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Zölle werden zum Problem

Wie lange das Windrad den Rekord halten kann, ist fraglich. Denn in China baut das Unternehmen Dongfang bereits eine Turbine mit einer Kapazität von 26 MW.

Insgesamt ist die SG DD-276 die 5000. Turbine von Siemens Gamesa. 27 GW erzeugt das europäische Energieunternehmen derzeit in 14 Ländern. Wie viele andere Unternehmen kämpft es derzeit mit der veränderten wirtschaftlichen Weltordnung, die mit der neuen Zollpolitik einhergeht, wie New Atlas anmerkt. Denn für den Bau der Windturbinen braucht man seltene Erden wie Neodym, das in Magneten steckt. China kontrolliert hier einen großen Teil des weltweiten Vorkommens.

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