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Xiaomi Mi A3 im Test: Pures Android und Top-Kamera für 200 Euro

Das Mi A3 von Xiaomi lockt mit gleich drei Highlights: Pures Android, niedriger Preis und einer relativ hochwertigen Ausstattung. Wir haben uns das Android-One-Gerät aus dem Haus Xiaomi näher angesehen und wurden teilweise überrascht.

Schaltet man das Mi A3 zum ersten Mal ein, wird schnell ersichtlich, dass es sich hierbei um kein normales Xiaomi-Handy handelt. Die hauseigene Benutzeroberfläche MIUI fehlt. Stattdessen läuft das Handy unter purem Android 9.0 Pie und zwar im Android-One-Programm von Google.

Keine unnötigen Apps vorinstalliert

Das heißt, dass keine Xiaomi-Apps wie Kalender, Mail oder Browser auf dem Handy zu finden sind. Ebenso gibt es keine sinnlose Bloatware, stattdessen eine leichtgewichtige Stock-Android-Benutzeroberfläche.

Für den User hat das gleich mehrere Vorteile: Das Smartphone soll flüssiger laufen, da es nicht mit Apps zugemüllt ist, die man ohnehin nicht verwendet und nicht deinstallieren kann; Updates sollen schneller verfügbar sein und Google garantiert Software-Aktualisierungen für mehrere Jahre.

Viele Android-One-Geräte sind mit einer Einsteiger-Hardware ausgestattet. Beim Mi A3 sind die technischen Spezifikationen allerdings ganz und gar nicht am unteren Ende des Spektrums angesiedelt.

Display und technische Spezifikationen

Mit einem Snapdragon 665 Prozessor, Speichervarianten von 4/64 GB und 4 /128 GB, einem AMOLED-Display, Triple-Kamera sowie einem 4030 mAh-Akku ist das Smartphone im Mittelfeld angesiedelt.

Im oberen Bereich des 6,01 Zoll große AMOLED-Displays befindet sich ein kleiner Notch in Tropfenform. Dahinter verbirgt sich die 32 MP Selfie-Kamera, die Videos in einer Auflösung von 1080p mit 30 Bildern pro Sekunde aufnehmen kann.

An der Qualität des Bildschirms selbst eigentlich gibt es nichts auszusetzen; nur die Helligkeit könnte etwas höher sein. Die Auflösung beträgt nur 1560 x 720 Pixel, was etwas gering ist, bei den meisten Apps im Alltag allerdings nicht wesentlich negativ auffällt.

Im Display ist noch der Fingerprintsensor untergebracht. Dieser funktioniert wie alle anderen aktuellen In-Display-Fingerprintscanner: etwas langsamer und ungenauer als dedizierten Fingerprint-Flächen, aber dennoch durchaus brauchbar, um das Smartphone zu entsperren.

Kamera mit drei Linsen

Das Kamera-Setup auf der Rückseite verfügt über drei Kameralinsen: 48 MP mit f/1,8, eine Ultraweitwinkellinse mit 8 MP und f/2,2 sowie eine 2 MP Linse mit Tiefensensor. Der Hauptsensor mit 48 MP setzt dabei auf den Sony IMX 586-Sensor, der bei zahlreichen aktuellen Smartphones zum Einsatz kommt.

Als ich die ersten Fotos mit dem Mi A3 aufgenommen hatte, schaffte es die Kamera mich tatsächlich zu überraschen. Für ein Smartphone dieser Preisklasse ist die Fotoqualität wirklich erstklassig.

Überraschend gute Fotoqualität

Bei Tageslicht und Sonnenschein nimmt das Gerät Fotos in hoher Qualität auf. Bei Nahaufnahmen schafft die Kamera mithilfe des Tiefensensor eine hervorragende Tiefenunschärfe und stellt gleichzeitig das Objekt im Vordergrund richtig scharf dar. Das funktioniert auch im Portrait-Modus wunderbar.

Auch im Weitwinkelmodus kann man bei guten Lichtverhältnissen mit dem Mi A3 Fotos in ansprechender Qualität aufnehmen. Allerdings darf man sich bei schlechterem Licht im Weitwinkelmodus nicht mehr allzu gute Fotos erwarten.

Das vergleichsweise günstige Mi A3 hat zudem einen brauchbaren Nachtmodus an Bord. Dabei benötigt das Gerät zwar ein bis zwei Sekunden, bis das Foto aufgenommen ist, dafür ist das Ergebnis meist von passabler Qualität. Und wieder: Für ein Gerät dieses Preissegments sind die Fotos sogar von hervorragender Qualität.

Akku und Laden

Der Akku des Mi A3 hat eine Kapazität von 4030 mAh. Damit hält das Gerät einen ganzen Tag locker durch. Auch am nächsten Tag wird man noch einiges an Restakku haben, doch bevor sich der zweite Tag zu Ende neigt, muss das Handy an die Steckdose.

Einmal an der Steckdose, zeigt sich eine recht passable Ladegeschwindigkeit. In zehn Minuten schafft es das Mi A3 von 10 auf 20 Prozent zu laden. In insgesamt zwanzig Minuten lädt sich das Handy von 10 auf 30 Prozent. Danach flacht sich die Ladekurve wie gewohnt ab.

Anzumerken ist, dass Xiaomi im Lieferumfang einen 10 Watt-Charger packt, das Mi A3 allerdings auch mit 18 Watt geladen werden kann. Wem also schnelles Laden wichtig ist, kann sich einen passenden 18 Watt-Charger dazukaufen.

Fazit

Unter all den zahlreichen Xiaomi-Smartphones sticht das Mi A3 besonders hervor: Die pure Android-One-Version ohne all den vorinstallierten Apps und der MIUI-Benutzeroberfläche wirkt deutlich leichtgewichtiger und hebt die zentralen Funktionen hervor.

Mit Triple-Kamera, AMOLED-Display und auch den sonstigen Spezifikationen kann sich die technische Ausstattung des Geräts sehen lassen. Vor allem die Kamera hat im Test positiv überrascht: Für ein Gerät in dieser Preisklasse wird man kaum eine bessere Kamera finden

Vor allem diejenigen, die im Google-Universum und all seinen zahlreichen Apps beheimatet sind und sich dort wohlfühlen, werden mit dem Mi A3 sehr zufrieden sein. Für all jene, die Google misstrauen und lieber alternative Apps nutzen, können diese natürlich auch am Mi A3 installieren.

Das 4/64 GB Modell des Xiaomi Mi A3 ist auf Preisvergleichsportalen bereits ab 190 Euro zu haben. Die Version mit 4/128 GB ist nur geringfügig teurer und ist bereits mit einem Preis von 210 Euro gelistet.

Wer auf der Suche nach einem neuen Android-Smartphone ist und dafür nicht allzu viel Geld ausgeben will, macht mit dem Xiaomi Mi A3 bestimmt nichts falsch.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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