Zwei Schwarze Löcher verzerren das Licht im Weltraum.

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Science

Diese 2 Schwarzen Löcher dürfte es physikalisch gar nicht geben

Astronomen haben die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher beobachtet, die man bislang physikalisch nicht für möglich gehalten hatte. Die überraschende Kollision wurde bereits im November 2023 detektiert, aber erst jetzt offiziell bestätigt.

Das ungewöhnliche Phänomen trägt den Namen GW231123. Die beiden Schwarzen Löcher sind deutlich massereicher, als es nach aktuellen Theorien sein dürfte: Sie besitzen 132- bzw. 106-mal so viel Masse wie unsere Sonne.Es handelt sich um die bislang größten jemals beobachteten Schwarzen Löcher dieser Art. 

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Massegrenze überschritten

Wegen ihrer enormen Massen passen die beiden Schwarzen Löcher nicht in die bisherigen Klassifikationen. Normalerweise existiert eine sogenannte Masselücke, der zufolge Schwarze Löcher, die aus kollabierten Sternen entstehen, eine bestimmte Massegrenze nicht überschreiten können. Man geht davon aus, dass extrem massereiche Sterne vor ihrem Ende instabil werden und einen Großteil ihrer Masse verlieren, sodass am Ende nur ein vergleichsweise kleines Schwarzes Loch übrig bleibt.

Nach dieser Theorie dürfte es keine Schwarzen Löcher geben, die mehr als 100 Sonnenmassen besitzen. GW231123 widerspricht jedoch dieser Annahme: Beide Schwarzen Löcher haben deutlich über 100 Sonnenmassen und können nicht aus dem Kollaps einzelner Sterne hervorgegangen sein.

Neben normalen Schwarzen Löcher gibt es jedoch auch supermassereiche Schwarze Löcher, deren Massen Millionen bis Milliarden von Sonnenmassen erreichen. Sie Entstehung aber anders und es gelten andere physikalische Regeln. 

Verschmelzung kleinerer Schwarzer Löcher?

Das deutet darauf hin, dass sie auf ungewöhnliche Weise entstanden sein könnten – etwa durch die Verschmelzung mehrerer kleinerer Schwarzer Löcher. Eine andere Möglichkeit ist, dass unsere derzeitigen physikalischen Modelle überdacht und angepasst werden müssen.

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Die beiden Schwarzen Löcher wurden am 23. November 2023 von den Gravitationswellendetektoren LIGO und Virgo registriert. Sie befinden sich über 3 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Entdeckung gilt als Meilenstein in der Gravitationswellenastronomie. 

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