© NASA/JPL-Caltech

Science

Astronomen vermuten "Hinweisschilder" von Außerirdischen im All

So wie Menschen temporäre Spuren im Sand oder langlebige Grabsteine für Verstorbene hinterlassen, könnten auch mögliche außerirdische Zivilisationen auf einer kosmischen Skala ebenfalls auf ihre Existenz aufmerksam machen. Eine Forschungsgruppe der Carnegie Institution for Science hat anhand von Simulationen ermittelt, dass mögliche außerirdische Zivilisationen anhand einer gezielten Umordnung von Exoplaneten in einem Sternsystem dauerhafte „Hinweisschilder“ hinterlassen könnten.

Konkret könnten die Planeten so umsortiert werden, dass ihre sogenannte orbitale Resonanz aufsteigende Primzahlen, die Finonacci-Zahlenfolge oder die sogenannte „Zahlenfolge des faulen Kellners“ enthalten könnten. Und genau nach diesen Zeichen könnten Astronom*innen künftig suchen, um Hinweise auf Außerirdische zu finden.

Drei Zahlen-Sequenzen für Stabilität

Eine orbitale Resonanz kommt dann vor, wenn periodisch wiederkehrende gravitative Einflüsse auf mindestens 2 Himmelskörper einwirken. Als Ursache dafür gelten die Umlaufzeiten dieser Objekte – ihr Verhältnis zueinander wird durch niedrige natürliche Zahlen beschrieben, wie etwa 3:2. Ein Beispiel: Pluto umkreist die Sonne zweimal in der Zeit, die der Neptun für 3 Umrundungen braucht. 

Eine Resonanz aus den aufeinanderfolgenden Zahlen 1,2,3,4,5,6 wäre laut den Simulationen nicht ewig stabil. Den Forscher*innen zufolge würden mehrere Exoplaneten binnen 6 Milliarden Jahren in einem derartigen System zusammenprallen. Mindestens 20 Milliarden Jahre Stabilität könnten hingegen die Primzahlenfolge (1, 2, 3, 5, 7, 11), die Fibonacci-Folge (1, 1, 2, 3, 5, 8, 13) und die sogenannte „Zahlenfolge des faulen Kellners“ (1, 2, 4, 7, 11, 16) ermöglichen.

Bei ausreichender Entfernung würden diese 3 Sequenzen auch das Anwachsen der Sonne zu einem Roten Riesen und das Zusammenfallen in einen Weißen Zwerg überstehen.

Auch andere Möglichkeiten denkbar

Laut den Forscher*innen könnte eine derartige Umordung der Planeten in einem Sternsystem also als langanhaltendes „Hinweisschild“ genutzt werden. Fortschrittlichere Zivilisationen könnten aber auch andere Möglichkeiten finden, um auf sich aufmerksam zu machen. 

Die Studie wird in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht und ist über arXiv.org verfügbar.

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