Ein Präparat eines Beutelwolfs oder Tasmanischen Tigers im Museum Wien.

Ein Präparat eines Beutelwolfs oder Tasmanischen Tigers im Museum Wien. CC BY-SA 3.0

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Science

Forscher wollen ausgestorbenen Beutelwolf wieder zum Leben erwecken

Das letzte bekannte Exemplar des Beutelwolfs, auch bekannt als Tasmanischer Tiger, starb 1936 in einem Zoo auf Tasmanien. Nun wollen australische Forscher*innen die ausgestorbene Art wieder zum Leben erwecken.

Das fleischfressende Beuteltier starb dabei schon vor fast 2.000 Jahren aus. Nur eine kleine Population auf der australischen Insel Tasmanien konnte sich noch halten. Der Mensch sah den Beutelwolf allerdings als Gefahr für seine Schafe und Hühner an - womit sein Schicksal besiegelt war. Anfang des 20. Jahrhunderts galt die Art als selten, 1930 wurde das letzte bekannte Exemplar in der Natur getötet.

Genetik machte enorme Fortschritte

Durch die Fortschritte in der Genetik wollen Wissenschaftler*innen jetzt versuchen, den Tasmanischen Tiger wieder zum Leben zu erwecken. "Wir sollten uns zuallererst dafür einsetzen, dass wir in erster Linie unsere Artenvielfalt vor weiterem Aussterben schützen müssen. Aber leider sehen wir keine Verlangsamung des Artenverlusts", sagte Forschungsleiter Andrew Pask, Professor an der University of Melbourne, gegenüber CNN.

Mit der heutigen Technologie hätte man eine Chance, diesem Artenverlust entgegenzuwirken. Das Projekt arbeitet dabei mit dem Unternehmen Colossal Biosciences zusammen, das 15 Millionen Dollar in die Wiederbelebung des Wollhaarmammuts investiert. Dabei will das Forscher*innenteam zunächst das Genom des ausgestorbenen Tieres rekonstruieren und mit dem nächsten Verwandten, der Dickschwänzigen Schmalfußbeutelmaus, vergleichen.

Hybrid aus Beutelwolf und Schmalfußbeutelmaus

Dann soll das Genom einer lebenden Zelle der Schmalfußbeutelmaus so verändert werden, dass sie der eines Beutelwolfes entspricht. Sobald das Team eine Zelle erfolgreich programmiert hat, würden Stammzell- und Fortpflanzungstechniken "diese Zelle wieder in ein lebendes Tier verwandeln", erklärt Pask. Als "Leihmutter" würde eine Schmalfußbeutelmaus ausreichen - der Nachwuchs von Beuteltieren ist bei ihrer Geburt nämlich winzig, oft nur reiskerngroß. 

Bis dahin ist es allerdings ein langer, steiniger Weg. Die DNA eines ausgestorbenen Tieres wiederherzustellen ist unglaublich schwierig. "Es ist unwahrscheinlich, dass wir die vollständige Genomsequenz der ausgestorbenen Art erhalten. Es wird immer einige Teile geben, die nicht geändert werden können", sagt Tom Gilbert, Genetik-Professor an der Universität von Kopenhagen. Das Tier wird daher ein Hybrid zwischen Beutelwolf und Schmalfußbeutelmaus sein. Zudem könnte das Tier durch die genetischen Veränderungen schwere Gesundheitsprobleme entwickeln, die es nicht überlebensfähig machen.

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