Auch ein "kleiner" Atomkrieg würde eine Hungersnot auslösen.

Auch ein "kleiner" Atomkrieg würde eine Hungersnot auslösen.

© United States Department of Energy

Science

Studie zeigt Auswirkungen eines "kleinen" Atomkriegs

Sogar ein “kleiner” Atomkrieg würde laut einer Studie im Fachmagazin Nature zu einer weltweiten Hungersnot führen. Diese würde wohl über mehrere Jahre Hunderte Millionen Todesopfer kosten. Auch wenn der Krieg nur wenige Tage oder Wochen dauern würde, würden uns die Konsequenzen über Jahre hinweg verfolgen.

Rußpartikel kühlen Erde ab

Sollten Atombomben auf Städte oder Industriegebiete abgeworfen werden, würde das große Mengen an Ruß in die Atmosphäre blasen. Diese Partikel würden die Sonnenstrahlen reflektieren und zu einem enormen Temperaturabfall auf der Erde führen, so die Forscher*innen. Dieser nukleare Winter wäre das Ende der Nahrungsmittelproduktion, wie wir sie kennen.

Im “kleinsten” Szenario simulierten die Forscher*innen einen Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan, bei dem 100 Nuklearsprengköpfe in der Größe von Hiroshima-Bomben detonieren. Das entspricht rund 3 Prozent des weltweiten nuklearen Waffenarsenals. Im schlechtesten Fall, einem Atomkrieg zwischen Russland und den USA, wäre 90 Prozent des nuklearen Arsenals in Verwendung.

Sonneneinstrahlung geht um 10 Prozent zurück

Durch die Atombomben würden zwischen 5 Millionen und 150 Millionen Tonnen Ruß in die obere Atmosphäre gelangen. Zum Vergleich: Bei den Waldbränden in Australien im Jahr 2019/20, die eine Fläche von Großbritannien vernichteten, gelangen 1 Million Tonnen Ruß in die Stratosphäre.

Selbst im kleinsten Szenario würde die Sonneneinstrahlung um 10 Prozent nachlassen, was einer Abkühlung von 1 bis 2 Grad entspricht. Die globale Nahrungsmittelproduktion würde für die kommenden 5 Jahre um 7 Prozent abnehmen, was 250 Millionen Menschen in den Hungertod treiben könnte. Ein Atomkrieg zwischen Russland und den USA würde unser aller Existenz bedrohen, mit Temperaturabfällen von 10 bis 15 Grad.

Alle Länder auf der ganzen Welt betroffen

Verhaltensänderungen wie die Vermeidung von Essensabfällen oder vegane Ernährung würden die Folgen im kleinsten Szenario etwa abmildern, wenn auch nur für Länder, die Nahrungsmittel hauptsächlich exportieren. Dazu gehören hauptsächlich Russland, Australien und die USA. Große Teile Asiens, Europas und des Mittleren Ostens würden dennoch unter Essensknappheit leiden.

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