© BrainBridge / Screenshot

Science

Gruseliges Konzept: Roboter soll Menschenköpfe transplantieren

Es klingt eher nach einem schlechten Film als nach einer Geschäftsidee: Das Start-up BrainBridge will laut einem YouTube-Video künftig Köpfe von Menschen mithilfe von Robotern transplantieren. 

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Es soll bei Patient*innen eingesetzt werden, die an schweren unheilbaren Erkrankungen wie Krebs, Lähmungen und neurodegenerativen Erkrankungen, wie Alzheimer und Parkinson, leiden. Ihre Köpfe sollen auf die Körper von Spender*innen transplantiert werden. 

Stellenausschreibungen

BrainBridge hat seine Vision nicht nur in einem Video präsentiert: Auf der Webseite des Start-ups wird angeblich auch Personal gesucht. Ausgeschrieben sind Stellen für Techniker*innen, aber auch für PR- und Investorenkontakte. 

Dass es sich tatsächlich um ein in Entstehung befindliches Unternehmen handelt, darf jedenfalls stark angezweifelt werden. In mehreren YouTube-Kommentaren wird ihm dem Start-up der Vorwurf gemacht, dass es mit der kuriosen Idee vorrangig Risikokapitalinvestments lukrieren will. 

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In Wirklichkeit dürfte allerdings das Erzeugen von Aufmerksamkeit Hintergrund des Videos sein. Denn dahinter steht der Berliner Konzeptdesigner, Molekularbiologe, Filmemacher und Wissenschaftskommunikator Hashem Al-Ghaili. Bekannt ist er unter anderem durch seine Facebook-Seite mit 34 Millionen Follower*innen, auf der er Wissensschafts-Content veröffentlicht.

Künstliche Gebärmutter

2022 hat Al-Ghaili schon ein anderes Video veröffentlicht, das ebenfalls für Aufsehen sorgte. Mit EctoLife wurde das Konzept einer künstlichen Gebärmutter gezeigt.

Ganze Anlagen mit bis zu 30.000 dieser Geräte umfasst die Vision. Frauen, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen selbst keine Kinder austragen können, könnte damit geholfen werden, heißt es. Der Clip hat eine breite Diskussion zu ethischen Fragen von Technologie ausgelöst.

Dementi

Gleichzeitig wurde das Video aber auch von Verschwörungstheoretiker*innen herangezogen und in entsprechenden Kreisen geteilt. So wurde behauptet, eine derartige Einrichtung sei in Planung. Das führte sogar dazu, dass die Nachrichtenagentur AFP das in einem Faktencheck widerlegen musste.

Al-Ghaili sagte damals gegenüber der AFP: "EctoLife ist keine echte Einrichtung und es wird aktuell nicht daran gearbeitet, einen Prototypen zu bauen." Und er führte weiter aus: "Das Video soll zeigen, wie weit die Wissenschaft und reproduktive Technologie gekommen sind und soll eine Debatte darüber anstoßen." Eine ähnliche Debatte im Hinblick auf Medizin dürfte also auch bei BrainBridge das Ziel sein.

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