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Nach OP verstorben: Roboter soll Loch in Darm gebrannt haben

Ein Gerichtsverfahren in Florida beschäftigt sich mit einem Fall, wonach ein Roboter bei einer Operation einer Frau das Leben gekostet haben soll. Wie NBC berichtet, unterzog sich die Frau einer Darmkrebsoperation. Im Zuge dessen sollees zu einem Zwischenfall gekommen sein. 

Zum Einsatz kam der medizinische Roboter da Vinci vom Unternehmen Intuitive Surgical. Das Gerät mit mehreren mechanischen Armen mimt die Bewegungen der Chirurg*innen in Echtzeit nach. 

In der Klage heißt es, die Patientin habe bei dem Eingriff eine “thermische Verletzung” ihres Dünndarms erlitten, also eine Verbrennung. Der Darm soll dabei aufgerissen worden sein. Nach dem Eingriff habe sie Schmerzen und Fieber gehabt, weswegen weitere Operationen notwendig waren. Sie starb schließlich im Februar 2022 als „direkte und unmittelbare Folge der erlittenen Verletzungen“, heißt es. Hinter der Klage steht der Witwer der Verstorbenen. 

Demnach soll Intuitive Surgical darüber Bescheid gewusst haben, dass der Roboter Isolationsprobleme hat. Dies führte dazu, dass stromführende Leitungen mit dem Organ der Patientin in Kontakt kamen, wodurch die Verbrennungen entstanden seien. Die Firma habe im Vorfeld jedoch weder das Opfer noch die Öffentlichkeit über dieses Risiko informiert. 

Fahrlässigkeit

Zudem wird Intuitive Surgical Fahrlässigkeit beim Verkauf des Geräts vorgeworfen. So sei der Roboter an Krankenhäuser verkauft worden, die keine Erfahrung mit dem Einsatz solcher Gerätschaften hätten. Chirurg*innen würden nicht ausreichend dafür ausgebildet werden. 

Laut der Klage heißt es, dass die Firma bereits Kenntnis von Tausenden von vergleichbaren Vorfällen habe, jedoch den zuständigen Behörden bewusst nur einen Teil davon gemeldet hat. Insgesamt gebe es 93 Klagen gegen den Hersteller. 

In der aktuellen Klage werden 75.000 Dollar Schadenersatz gefordert. Das Unternehmen selbst wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Der Kläger und sein Anwalt wollten ebenfalls nichts kommunizieren, was über die Klageschrift hinausgeht, wie es bei NBC heißt. 

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