China feiert Meilenstein bei Kernfusion
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In der Kernfusionsanlage HL-2A in Chinas Forschungszentrum Experimental Advanced Superconducting Tokamak (EAST) konnte erstmals ein Plasmastrom von über einer Million Ampere erzeugt werden. Der neue Durchbruch wurde durch den "Hocheinschlussmodus" ermöglicht, bei dem die Temperatur und die Dichte des Plasmas deutlich ansteigen. Dies sei ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung der Kernfusion im Land, kündigt die an der Entwicklung der Fusionstechnologie beteiltigte China National Nuclear Corporation (CNNC) an.
Der entscheidende Schritt war laut der South China Morning Post der Einsatz eines leistungsfähigeren Wärmesystems sowie eines fortschrittlichen Umleiters, mit denen technische Schwierigkeiten gelöst werden konnten. Für eine Kernfusion müssen Atomkerne im Reaktor auf mehrere Millionen Grad aufgeheizt werden - eine solche Hitze hält kein Material der Welt aus.
Heißes Plasma in Donut-Form gehalten
Daher muss das Plasma in einem Magnetfeld festgehalten werden. Ein solches kann in einem Tokamak wie dem EAST aufgebaut werden - das heiße Plasma wird dabei in einer Donut-Form gehalten. Die bei der Kernfusion entstehende Energie muss dann in Form von Wärme abgeleitet werden.
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Chinas Ziel ist es, bis 2035 einen ersten industriellen Prototyp für Kernfusion zu bauen, um die Forschung weiter voranzutreiben. Eine kommerzielle Nutzung der Kernfusion ist bis 2050 geplant. Ob das gelingt, wird sich zeigen.
Mehr als 100.000 Experimente durchgeführt
EAST, auch „künstliche Sonne“ genannt, steht in der Stadt Hefei im Osten Chinas. Mit dem Bau des Reaktors wurde 1998 begonnen. 2007 gelang es, Plasma bei etwa 50 Millionen Grad Celsius 101 Sekunden aufrechtzuerhalten. Seitdem wurden mehr als 100.000 Experimente mit dem Reaktor durchgeführt.
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