Eine Dyson-Sphäre ist ein riesiges Solarkraftwerk, das direkt um einen Stern herum gebaut würde

Eine Dyson-Sphäre ist ein riesiges Solarkraftwerk, das direkt um einen Stern herum gebaut würde

© dottedhippo / gettyimages

Science

7 merkwürdige Objekte im All könnten Dyson-Sphären sein

Was wäre, wenn wir bereits hochentwickelte außerirdische Zivilisationen gefunden hätten, sie sich aber in großen Mengen an Daten verstecken? Eine Gruppe Forscher*innen hat es sich zum Ziel gemacht, nach Signaturen zu suchen, die darauf hinweisen könnten.

Im Rahmen des "Project Hephaistos" durchforsten sie riesige Datensätze auf der Suche nach diesen Hinweisen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass teils Jahrzehnte später noch Daten von Raumsonden oder Teleskopen neue Informationen zutage bringen. Grund dafür ist einerseits ein technischer und wissenschaftlicher Fortschritt, mit dem die Daten besser interpretiert werden können. Aber auch ihre große Masse macht es schwer, die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu finden. 

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Strahlung von Dyson-Sphären

Gesucht werden Dyson-Sphären. Dabei handelt es sich um ein hypothetisches Konzept einer hochentwickelten Konstruktion. Ein riesiges Kraftwerk würde um einen Stern herum gebaut. Dabei würden enorme Mengen an Solarenergie umsetzen. Nur sehr fortschrittliche Zivilisationen wären in der Lage zu so einem Bauprojekt. 

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Die Wissenschaftler*innen suchen nach Signaturen solcher Strukturen, speziell partieller Dyson-Sphären. Ganz fertiggestellte Bauwerk würden das Licht des Sterns verdecken, den sie umgeben. Der Energieausstoß wäre trotzdem in Form von Infrarotstrahlung erkennbar. Bei nur teilweise fertiggestellten Dyson-Sphären wäre ein Energieüberschuss besonders gut erkennbar, so die Forscher*innen.

5 Millionen Quellen analysiert

In einer aktuellen Studie, die für das Fachmagazin Royal Academy of Science zugelassen wurde, beschreiben sie eine Methode, mit der die Datensätze von Gaia DR3, 2MASS (Two Micron All Sky Survey) und WISE (Wide-Field Infrared Survey Explorer) analysiert wurden. Alle 3 Datensätze stammen von großangelegten Durchmusterungen des Himmels. Mehr als 5 Millionen Quellen wurden von den Wissenschaftler*innen bewertet.

Bei der Methode wurden potenzielle Kandidaten auf bestimmte Strahlungssignaturen geprüft. Das diente dazu, natürliche Ursachen für die Infrarotstrahlung auszuschließen. Staubringe, Nebel oder Hintergrundgalaxien stoßen etwa ebenfalls Infrarotstrahlung im mittleren Bereich aus. Mit ihrer Datenpipeline wurden die Dyson-Sphäre-Kandidaten mit allen bisher bekannten natürlichen Ursachen abgeglichen und diese herausgefiltert. 

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7 vielversprechende Kandidaten 

Anschließend untersuchten die Wissenschaftler*innen die übriggebliebenen Anomalien auf weitere Merkmale, wie ihre Position im All. Übrig blieben 368 potenzielle Dyson-Sphären. Davon wurden aber 328 als Mischformen aussortiert, 29 waren zu unregelmäßig und bei 4 handelte es sich um Nebel. Nur 7 der ursprünglich 5 Millionen Objekte wurden von den Forscher*innen als „legitim“ identifiziert. 

Künstlerische Darstellung eines Roten Zwergs

Obwohl alle anderen Ursachen für die Infrarotstrahlung ausgeschlossen wurden, gibt es keinen Beweis für die Existenz von Dyson-Sphären. Es könnte sich auch um bisher unbekannte Ursprünge für die Strahlung handeln. Warme Trümmerscheiben um Sterne könnten etwa solche Infrarotstrahlung produzieren, schreiben die Forscher*innen.

Rote Zwerge sollen weiter untersucht werden

Bei den 7 Kandidaten handelt es sich aber um Rote Zwerge der lichtschwächsten Klasse M, um die sich nur sehr selten Trümmerscheiben bilden. Rote Zwerge sind kleine Sterne, die nicht mit freiem Auge sichtbar sind. Eine eindeutige natürliche Erklärung gebe es für den Energieüberschuss der Kandidaten also nicht, schreiben die Forscher*innen. Mit ihrem Modell einer Dyson-Sphäre wären sie allerdings genau vereinbar. Weitere Untersuchungen sollen die Objekte jetzt noch genauer unter die Lupe nehmen. 

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