Das Modell wurde aus Metall gebaut, das echte B330 soll aufblasbar sein

Das Modell wurde aus Metall gebaut, das echte B330 soll aufblasbar sein

© Bigelow Aerospace

Science

Eine aufblasbare Raumstation, die zum Mars fliegen soll

Musk, Branson und Bezos sind nicht die einzigen Milliardäre, die es in den Weltraum zieht. Der Hotel-Milliardär Robert Bigelow begeistert sich ebenfalls für das All. Er will aber keine Raketen bauen, sondern aufblasbare Raumschiffe, Raumstationen und Mondbasen.

Die Idee dahinter ist, dass die aufblasbaren Raumstationen beim Start weniger Volumen haben. Dadurch können sie mit üblichen Frachtraketen ins All gebracht werden. Dort blasen sie sich dann mittels Gasflaschen, die im Inneren verstaut sind, zu ihrer vollen Größe auf. Dies spart Kosten. Denn größere Raumstationen müssten in mehreren Teilen bzw. Modulen ins All gebracht werden und jeder Raketenstart kostet mehrere Millionen US-Dollar.

Außerdem besteht die Raumstation so aus weniger Einzelteilen/Modulen. Die Verbindungsstücke zwischen den Modulen sind immer potenzielle Schwachstellen, die beschädigt werden können und so die Sicherheit der Astronauten an Bord gefährden.

Um die NASA von seinen aufblasbaren Plänen zu überzeugen, hat Bigelow die „Mars Transporter Testing Unit“ aufgebaut. Diese ist nicht aufblasbar, sondern ein Metallnachbau von „B330“ in Originalgröße. B330 heißt so, weil sie aufgeblasen ein Volumen von 330 Kubikmetern hat. Das entspricht in etwa einem Drittel des Volumens der ISS.

B330 ist als autarke Weltraumstation konzipiert. Laut Bigelow könnten vier Astronauten unendlich lange darin bleiben oder fünf Astronauten „viele Monate“. Die Mars Transporter Testing Unit wurde mit drei Decks, zwei Kombüsen, zwei Toiletten, einem großen Frachtraum, Arbeitsstationen und Behältern zur Pflanzenzucht ausgestattet.

Die Testing Unit steht jetzt für zwei Wochen der NASA am Gelände von Bigelow Aerospace in Las Vegas zur Verfügung. Im Rahmen des Tests sollen auch Astronauten für drei Tage darin leben. Die NASA testet derzeit ebenfalls Prototypen von vier anderen Unternehmen. Die besten Projekte könnten Förderungen erhalten, um aus den Prototypen eine Weltraumstation für den Mond-Orbit zu machen. Diese wäre der geplante „Gateway“ der NASA, der wiederum Teil der nächsten bemannten Mondlandemission „Artemis“ ist.

Das reicht Bigelow aber nicht. B330 soll multifunktional sein. Es könnte nicht nur als Raumstation dienen, sondern auch als Habitat auf der Mondoberfläche. Bigelow schwebt sogar vor, dass B330 Teil eines Raumschiffs wird, das zum Mars fliegt. Derzeit geht man davon aus, dass ein bemannter Flug von der Erde zum Mars etwa neun Monate dauern würde. Für diese lange Zeit müssten die Astronauten entsprechend viel Platz haben, wie eben im B330.

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