Elon Musk macht sich über NASA-Chef lustig
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Am Wochenende hat SpaceX-CEO Elon Musk einen neuen Prototypen der Schwerlastrakete "Starship" präsentiert, das in einigen Jahren Menschen zum Mars befördern soll. Bereits im Vorfeld sendete NASA-Chef Jim Bridenstine eine Art Gratulations-Tweet in Richtung SpaceX und Elon Musk.
Bridenstine freue sich auf die SpaceX-Präsentation, stand in dem Tweet. Allerdings seien bemannte Raumfahrtmissionen Jahre hinter dem Zeitplan. "Die NASA erwarte denselben Enthusiasmus, wenn es um die Investitionen der amerikanischen Steuerzahler geht. It's time to deliver."
Wer bei dem Tweet zwischen den Zeilen liest, wird eine pointierte Kritik in Richtung SpaceX erkennen. Bridenstine ist mit den Prioritäten von SpaceX offenbar alles andere als glücklich. So in etwa: Während SpaceX viel Energie in den Bau einer Mars-Rakete steckt, hinkt das bemannte Raumfahrtprogramm der Dragon-Kapsel hinterher.
Elon Musk lacht zurück
SpaceX-CEO Elon Musk ließ die Kritik des NASA-Chefs nicht lang auf sich sitzen und richtete ihm ebenso "pointierte Grüße" aus. In einem Fernsehinterview mit CNN wird Musk auf den Tweet von Bridenstine angesprochen und fragt bei der Moderatorin nach: "Hat er Commercial Crew oder SLS gesagt?" bevor er mit einem Troll-Face in die Kamera schaut und in Gelächter ausbricht.
Musk spielt damit an, dass nicht nur SpaceX mit seiner Crew Dragon hinter dem Zeitplan liegt, sondern auch das Space Launch System (SLS) der NASA. Während Crew-Dragon-Kapsel von SpaceX bereits zu Testzwecken erfolgreich an die ISS angedockt ist, macht das SLS und der Vertragsnehmer Boeing hauptsächlich mit verschobenen Fristen und überstrapazierten Budgets von sich reden.
"Alles in der Raumfahrt ist Jahre hinter den Zeitplänen, OK?", erklärte Musk weiter in dem CNN-Interview. "Welches der Raumfahrtprogramme liegt weiter hinter dem Zeitplan... wir arbeiten wirklich so schnell wie möglich dran."
Commercial-Crew-Programm der NASA
2010 wurde das Commercial-Crew-Programm der NASA ins Leben gerufen. Das Ziel: Nach dem Ausscheiden des Space Shuttles wieder eine Rakete beziehungsweise eine Raumkapsel zu haben, die in der Lage ist, US-Astronauten von den USA aus ins Weltall zu befördern.
2014 wurden Boeing und SpaceX mit Milliarden US-Dollar ausgestattet, um entsprechende, bemannte Raumkapseln zu entwickeln. Der Zeitplan sah damals vor, dass bis 2017 Astronauten mit US-Raumkapseln abheben.
Im März dann der erste vorzeigbare Erfolg: Eine SpaceX Crew Dragon Kapsel dockte an die ISS an. Doch wenig später gab es Probleme mit den Notfalltriebwerken der Raumkapsel, wodurch das Vehikel explodierte und sich das Programm weiter verzögerte.
Noch schlechter sieht es bei Boeing aus: Der CST-100 Starliner hat überhaupt seinen Jungfernflug noch vor sich. Wann dieser stattfinden soll, steht in den Sternen.
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