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Energie der Zukunft: So soll Österreich CO2-frei werden

Österreich will im Bereich Strom und Mobilität in rund zehn Jahren zu 100 Prozent CO2-frei werden. Der Strom- und Energiebedarf soll daher vermehrt aus erneuerbaren Quellen bezogen werden, was einen Wechsel von Kohle-, Gas- und Atomkraft auf Wind-, Solar- und Wasserkraft bedeutet. 

Doch wie schaffen wir es, unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, will Moderator und futurezone-Redakteur David Kotrba in der Panel-Diskussion „Energie der Zukunft – Wie wir das Leben künftig CO2-frei gestalten“ wissen. 

"Wir müssen umdenken"

Abhängigkeit muss in erster Linie im Kopf abgebaut werden – wir müssen also umdenken. Auch den Wohlstand, den wir uns angeeignet haben, müssen wir überdenken“, sagt  Stefan Haslinger, Physiker und Head of Sales bei W&Kreisel. Der CO2-Ausstoß hat für die Gesellschaft negative Konsequenzen, was alleine an der Klimakrise zu sehen ist. Am Wünschenswertesten wären laut Haslinger Lösungen, die sowohl klimaschonend als auch leistbar sind. Er urgiert: „Wenn wir 2030 CO2-frei sein wollen, dann müssen wir heute anfangen. Auf jedes Einfamilienhaus sollte Photovoltaik drauf, dann können wir das schaffen."

Christian Panzer, Leiter Unternehmensentwicklung Wien Energie ergänzt: "Wir haben in Österreich über das Jahr verteilt einen gewissen Verbrauch und eine Erzeugung. Hier muss es eine Balance geben und dieser Ausgleich mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden." 

Realistische Umsetzung

Laut Julia Flath, Energy Engineer in der Division Building Technologies bei Siemens, braucht es außerdem die richtigen Rahmenbedingungen, in denen umweltschädliches Verhalten negativ und umweltschonendes positiv bewertet würde. Dem schließt sich Albana Ilo, Professorin am Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe der TU Wien, an und meint: „Wir müssen von einer Konsumgesellschaft zu einer Spargesellschaft werden und beispielsweise unsere elektrischen Geräte nicht wegschmeißen, sondern reparieren lassen. Das hilft auch dem Klima.“

In dieser Hinsicht scheiden sich aber die Geister. Thomas Zeinzinger, Vorstand vom Start-up lab10 collective, ist kein Freund der Spargesellschaft. „Die ist nicht realistisch umsetzbar“, sagt er. Weniger Treibhausgase bedeuten ihm zufolge massive Investitionen in erneuerbare Energien und Elektromobilität. Ressourcen gebe es reichlich: „Die Sonne scheint so viel Energie auf die Erde, da gibt es keine Knappheit“, so Zeinzinger.

Weniger Autos

Doch ist tatsächlich alles mit erneuerbaren Energien und Elektromobilität stemmbar, will Moderator Kotrba wissen. Laut Haslinger gibt es noch viel zu tun. Österreich habe einen hohen Anteil an Grünstrom, „doch wie beim Skisport müssen wir dies ein Stück weit in die Welt hinaustragen“, sagt er. So könne man auch anderen Regionen zeigen, wie sie mit volatilen Energien, also jenen, die sich schnell ändern, etwa Sonne und Wind, umgehen können. 

Auch im Bereich Mobilität fordert Zeizinger ein Umdenken: "Wir haben in Österreich rund 5 Millionen Autos. Aber ich glaube nicht, dass wir so viele brauchen. Was wir haben wollen, ist Mobilität." Und die würde sich in 10 bis 15 Jahren komplett ändern und eher dem Uber-Konzept entsprechen: Der Mensch möchte von A nach B, bestellt sich ein Auto und muss sich um das Parken und Ähnliches nicht mehr kümmern. "Mobilität geht auch mit weniger Autos. Aber es braucht intelligentere Lösungen", schließt er ab. 

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Andreea Bensa-Cruz

Andreea Bensa-Cruz beschäftigt sich mit neuesten Technologien und Entwicklungen in der Forschung – insbesondere aus Österreich – behandelt aber auch Themen rund um Raumfahrt sowie Klimawandel.

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