Die Erde
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Science

Studie: Die Erde wird immer dunkler

US-Forscher*innen haben ermittelt, dass die Erde immer dunkler wird. Hinter diesem Phänomen vermuten sie den Klimawandel: Durch die Erderwärmung werden die Ozeane heißer und können weniger helle, reflektierende Wolken bilden. Dadurch reflektiert unser Planet heute weniger Sonnenlicht als noch vor 20 Jahren.

Für die Untersuchung wurden Satellitendaten zur Sonneneinstrahlung zwischen 1998 und 2017 ausgewertet. Damit wollten die Forscher*innen die täglichen, monatlichen, saisonalen, jährlichen und dekadischen Veränderungen der terrestrischen "Albedo" bestimmen. Als Albedo wird der Reflexionsgrad der Erde bezeichnet. Dieser hat in den vergangenen 2 Jahrzehnten signifikant abgenommen.

Erde reflektiert 0,5 Prozent weniger Sonnenlicht

Normalerweise reflektiert die Erde rund 30 Prozent des Sonnenlichts. Heute ist es laut den Messdaten ein halbes Watt weniger pro Quadratmeter als im Jahr 1998 – das ist eine 0,5 prozentige Abnahme. Den größten Rückgang habe es innerhalb der vergangenen 3 Jahre des Messzeitraums gegeben.

"Nachdem die Albedo 17 Jahre lang fast unverändert geblieben ist, war der Albedo-Rückgang für uns eine große Überraschung, als wir die Daten der vergangenen 3 Jahre analysiert haben", so der Wissenschaftler Philip Goode vom New Jersey Institute of Technology.

Entwicklungen auf der Erde verantwortlich

Die Abnahme des Reflexionsgrades der Erde dürfte auf Entwicklungen auf der Erde zurückzuführen sein. Grund dafür könnten die tiefen reflektierenden Wolken über dem östlichen Pazifik sein. Daten des NASA-Projekts "Clouds and the Earth's Radiant Energy System" zeigen, dass diese Wolken weniger geworden sind. Auch die Temperatur der Meeresoberfläche ist in diesem Bereich gestiegen, sodass die Wolkenbildung und dadurch auch das Reflexionsvermögen verändert ist.

Laut den Forscher*innen hänge dies wahrscheinlich mit dem Klimawandel zusammen. Zuvor hatten sie gehofft, dass eine wärmere Erde die Wolkenbildung begünstigen und damit zu einer höheren Albedo führen könnte. Mit dieser Untersuchung wurde jedoch das Gegenteil belegt.

Die Forscher*innen fordern weitere Messungen für die kommenden Jahre. Die Studie wurde in den Geophysical Research Letters veröffentlicht.

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