Radioblitze nahe der Erde entdeckt, Forscher vor neuem Rätsel
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Sie tauchen als kurzes Aufblitzen in den Signalen von Radioteleskopen auf, setzen gewaltige Mengen an Energie frei und stellen Astronom*innen vor Rätsel: Fast Radio Burst (FRBs). Nun haben Forscher*innen einen Radioblitz entdeckt, der so nahe an der Erde ist, wie kein anderer zuvor, teilte die Max-Planck-Gesellschaft in einer Aussendung mit.
Ausgemacht wurden die kosmischen Blitze in der rund 12 Millionen Lichtjahre entfernten Spiralgalaxie Messier 81.
Weitere Besonderheit
Der kosmische Blitz weist noch eine weitere Besonderheit auf. Er dürfte aus einem bestehenden Kugelsternhaufen in der Galaxie stammen - dort, wo man einen FRB am wenigsten erwartet hätte, wie die Astronom*innen des Max-Planck-Insituts für Radioastronomie betonen.
Denn der Sternenhaufen setzt sich aus einer Ansammlung sehr alter Sterne zusammen. FRBs wurden bisher eher mit den vergleichsweise jüngeren Magnetaren in Zusammenhang gebracht.
Rätselhaftes Objekt
Die Forscher*innen glauben nun, dass die Quelle der Radioblitze ein Objekt ist, das zwar theoretisch möglich ist, bisher aber noch nie beobachtet wurde. Sie vermuten, dass sich der Magnetar aus einem Milliarden Jahre alten dichten Stern - einem sogenannten Weißen Zwerg - gebildet hat, der von einem anderen Stern Masse aufgesammelt hat und unter seinem eigenen Gewicht kollabierte.
„Das ist ein seltenes Ereignis, aber in einem Haufen alter Sterne wäre es der einfachste Weg, um schnelle Radiostrahlungsausbrüche zu erzeugen“, wird der Astronom Mohit Bhardway von der kanadischen McGill-Universität in der Aussendung zitiert.
Kleine Quelle
Darauf, dass es sich beim Ursprung des Radioblitzes um einen Magnetar handelt, deute laut den Astronom*innen auch hin, dass es sich um sehr kurze Blitze handelt, die ihre Helligkeit innerhalb weniger Nanosekunden verändern. Sie müssen von einer sehr kleinen Quelle stammen, die vielleicht nur eine Dutzend Meter groß sei, sagte der Astronom Kenzie Nimmo. "Wir könnten tatsächlich einen Magnetar sehen - allerdings an einem Ort, an dem bisher noch keine Magnetare gefunden wurden."
Ihre Ergebnisse haben die Forscher*innen in zwei Artikeln, in Nature und Nature Astronomy veröffentlicht.
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