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Europas größtes schwimmendes Solarkraftwerk in Betrieb genommen

12.000 Solarpaneele wurden gestern in dem portugiesischen Stausee Alqueva ausgesetzt. Sie sind insgesamt so groß wie 4 Fußballfelder – und stellen damit das größte schwimmende Solarkraftwerk Europas dar.

Ab Juli 2022 soll es 7,5 Gigawattstunden (GWh) Strom pro Jahr produzieren. Ergänzt wird es durch Lithiumbatterien, die bis zu 2 GWh pro Jahr speichern können. Rund 1.500 portugiesische Familien wird das Kraftwerkt dann mit grüner Energie versorgen, was ein Drittel des Strombedarfs der beiden nahegelegenen Städte Moura und Portel ausmacht.

1.500 Familien soll das schwimmende Solarkraftwerk in Zukunft versorgen.

Weg von fossilen Brennstoffen

Wie Miguel Patena, leitender Projektverantwortlicher, kürzlich erklärte, würde der Strom aus dem schwimmenden Solarkraftwerk Verbraucher*innen um 2 Drittel günstiger kommen, als jener aus einem Gaskraftwerk.

Zudem würde es die Unabhängigkeit Portugals von fossilen Brennstoffen fördern. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sind die Gaspreise auch in Portugal stark gestiegen. "Dieses Projekt ist der größte schwimmende Solarpark auf einem Staudamm in Europa, es ist ein sehr guter Benchmark", sagte Patena.

Mit Booten wurde das größte schwimmende Solarkraftwerk Europas in Position gebracht.

Welche Vorteile schwimmende Paneele haben

Schwimmende Solarpaneele sind kein Novum. In Kalifornien oder auf verschmutzten Industrieteichen in China werden sie bereits eingesetzt, um beispielsweise Co2-Emissionen zu senken.

Ihr Vorteil, im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien, ist zum einen, dass sie keinen Platz zu Land verschwenden. Hinzu kommt, dass Paneele auf Stauseen besonders kosteneffizient sind. Denn werden die Seen  für Wasserkraft genutzt, sind sie bereits an das bestehende Stromnetz angeschlossen. Überschüssiger Strom, der an sonnigen Tagen erzeugt wird, kann zusätzliches Wasser in den See pumpen. Und so zusätzlich Energie speichern.

Das Alqueva-Projekt soll bald erweitert werden. Im April wurde bekannt, dass ein 2. schwimmender Solarpark in Portugal in den Startlöchern steht.

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