Auf dem Testgelände wird das Flugprofil eines Regionalflugzeugs nachgestellt.

Auf dem Testgelände wird das Flugprofil eines Regionalflugzeugs nachgestellt.

© Universal Hydrogen

Science

Dieses Flugzeugtriebwerk wird mit flüssigem Wasserstoff betrieben

Das US-Unternehmen Universal Hydrogen ließ bereits vor einem Jahr ein Passagierflugzeug (Bombardier 8-300) mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb fliegen. Damals hatte das Unternehmen eines der beiden Turboprop-Triebwerke durch einen Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb in der Megawatt-Leistungsklasse ersetzt. Der verwendete Wasserstoff war damals allerdings noch gasförmig.

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Vergangene Woche präsentierte Universal Hydrogen einen neuen Brennstoffzellen-Antrieb, der flüssigen Wasserstoff verwendet. Flüssigwasserstoff hat gegenüber dem vormals verwendeten gasförmigen Wasserstoff den Vorteil, dass er - bei gleicher Reichweite - weniger Platz braucht. „Dies ist der größte Brennstoffzellen-Antriebsstrang, der jemals mit flüssigem Wasserstoff betrieben wurde“, sagte Mark Cousin, Präsident und CTO des Unternehmens in einer Aussendung.

Wasserstoff befindet sich in Spezialmodul

Der flüssige Wasserstoff wird in einem eigens entwickelten Modul gespeichert – eine Art Tank, der etwa die Dimensionen eines Standard-Frachtcontainers hat. Durch diese Form würde der Tank gut in die Flughafen-Infrastruktur und -Abläufe passen: Die Behälter könnten damit einfach ein- und ausgeladen werden. 

In den Tank passen rund 200 Kilogramm Wasserstoff in flüssiger Form. Im Modul soll der flüssige Wasserstoff auch lange Zeit gelagert werden können, ohne zu verdampfen. Zu dem von Universal Hydrogen entwickelten Modul gehört auch ein System, das den flüssigen in gasförmigen Wasserstoff umwandelt. Dank 2 solcher Module soll ein Regionalflugzeug vom Typ ATR 72 über 900 Kilometer weit fliegen können.

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Erste Passagiere 2026

Derzeit befindet sich der neue Antrieb in Entwicklung und wird auf dem Mojave Air & Space Port ausgiebig getestet. Momentan wird der Antrieb an einem Teststand getestet, der Flüge simulieren kann – ein sogenannter Iron Bird. So konnte Universal Hydrogen bereits das Flugprofil eines Regionalflugzeuges nachstellen, das 1 Stunde und 40 Minuten flog. 

Schon bald soll der Flüssigwasserstoff-Antrieb serienmäßig in Produktion gehen. 2026 will Universal Hydrogen den regulären Passagierbetrieb aufnehmen.

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