Künstlerische Darstellung des Planeten und Weißen Zwerg

Künstlerische Darstellung des Planeten und Weißen Zwerg

© NASA’s Goddard Space Flight Center

Science

Forscher beobachten erstmals Planet, der Weißen Zwerg umkreist

Astronomen haben einen Planeten entdeckt, der einen Ausblick auf das zukünftige Schicksal unseres eigenen Sonnensystems geben könnte. WD 1586 b ist ein Gasriese von der Größe des Jupiter. Er umkreist einen Weißen Zwerg, also einen sterbenden Stern. 

Wenn ein Stern, wie etwa unsere Sonne, alle Wasserstoffvorräte verbraucht hat, neigt sich seine Lebensspanne dem Ende zu. Zunächst schwillt er zu einem Roten Riesen an und verschlingt alles auf seinem Weg. Anschließend fällt er in sich zusammen und übrig bleibt ein toter Kern, der Weiße Zwerg. Dessen hohe Anziehungskraft sorgt normalerweise dafür, dass Objekte in seiner Nähe zerbersten, heißt es in einem Statement der NASA.

 

Bisher erste Beobachtung

Über Millionen von Jahre verblasst dieser tote Kern dann. Dass um solch einen Weißen Zwerg aber ein anderer Planet kreist, hat man bisher noch nie beobachtet. „Die Entdeckung war eine Überraschung. Ein früheres Beispiel eines ähnlichen Systems, bei dem ein Objekt vor einem weißen Zwerg vorbeizog, zeigte nur das Trümmerfeld eines zerfallenden Asteroiden“, schrieb Studienleiter Andrew Vanderburg. Das Paper wurde im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

WD 1586 b ist nur 82 Lichtjahre von der Erde entfernt und ungefähr zehnmal so groß wie der Weiße Zwerg, den er umkreist. Er passiert ihn alle 1,4 Tage. Das konnten die Forscher mit dem Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) der NASA ermitteln.

Die Entdeckung gibt auch Hinweise darauf, dass auch nach dem Erlöschen eines Sterns noch Leben in dessen Umgebung möglich ist, schreiben die Autoren. Planeten könnten in der habitablen Zone des Weißen Zwergs landen und dort weiter bestehen.

Suche geht weiter

Unklar ist aber, wie der Planet in der Umlaufbahn gelandet ist. Während der Roter-Riese-Phase wird alles in der Umgebung des Sterns zerstört. Unsere Sonne würde so zumindest Venus und Merkur, vermutlich aber auch die Erde verschlingen. Daher gehen die Astronomen davon aus, dass WD 1586 b ursprünglich weit von dem Stern entfernt war und erst später nach innen gereist ist.

Sie vermuten, dass Wechselwirkungen mit anderen Planeten den Gasplaneten in sein Umlaufbahn gebracht haben. „Jetzt wissen wir, dass Planeten die Reise überleben können, ohne von der Schwerkraft des Weißen Zwergs zerstört zu werden. Nun können wir nach anderen, kleineren Planeten suchen“, sagt Vanderburg.

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