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Science

Forscher finden heraus, wieso Stress die Haare grau werden lässt

Wissenschaftler der Harvard Universität haben herausgefunden, dass Stress tatsächlich die Haare schneller grau werden lässt. Die Studie wurde im Fachmagazin Nature veröffentlicht. Bei Experimenten mit Mäusen war dem Forscher-Team um Hauptautorin Bing Zhang aufgefallen, dass diese innerhalb weniger Wochen graues Fell bekamen, wenn sie starkem Stress ausgesetzt wurden.

Um den Effekt zu untersuchen, wurden die Mäuse erneut unter Stress gesetzt, indem man ihnen Schmerz zufügte. Dadurch wird der Sympathikus (sympathisches Nervensystem) aktiv, der Kampf- oder Fluchtreaktionen auslöst. Diese Nerven schütten dann Noradrenalin aus, dass von pigment-regenerierenden Stammzellen aufgenommen wird. Diese sitzen an den Haarfollikeln. Sie werden zur Produktion von Melanozyten angeregt, also Zellen, die die Farbpigmente der Haare enthalten und nicht unendlich produziert werden können. Durch die stressbedingte Überproduktion erschöpfen sich die Ressourcen schneller und die Haare werden grau.

Die Mäuse bekamen nach kurzer Zeit graue Haare

Permanente Schäden

"Normalerweise ist das sympathische Nervensystem ein Notfallsystem des Kampf- oder Fluchtmechanismus. Es sollte eigentlich vorteilhaft oder seine Effekte zumindest nur vorübergehend oder reversibel sein", sagt der Studienleiterin Ya-Chieh Hsu der New York Times. Da die pigmentbildenden Stammzellen aber nach wenigen Tagen verschwunden waren, könne das Ergrauen nicht rückgängig gemacht werden. Der Schaden sei permanent.

Allerdings fanden die Wissenschaftler Methoden, das Ergrauen zu verhindern, wenn sie den Mäusen CDK-Inhibitoren gaben. Dabei handelt es sich um Medikamente, die die Produktion von Cyclin-abhängigen Kinasen hemmen. Bei hohem Stress schädigen sie die Stammzellen an den Haarfollikeln. Eine andere Möglichkeit war das Blockieren von Noradrenalin durch das Medikament Antihypertensivum, das gegen Bluthochdruck angewandt wird.

Stress ist aber nicht die einzige Ursache für graue Haare. 2018 ergab eine Studie, dass Ernährung mit einem hohen Fett- und Cholesteringehalt ebenfalls grauen Haaren und Haarausfall führen kann. Mit der neuen Studie soll allerdings auch untersucht werden, welche Auswirkungen Stress auf den ganzen Körper hat. "Wenn wir mehr über die Veränderung von Gewebe und Stammzellen unter Stress erfahren würden, könnten wir Behandlungsmethoden entwickeln, die schädliche Auswirkungen stoppen oder rückgängig machen können", sagt Hsu.

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