Forscher wollen künstliche Sonnenfinsternis hervorrufen
Die ESA-Mission Proba-3 will die Sonnenatmosphäre während einer Sonnenfinsternis genauer untersuchen. "Diese mysteriöse Region ist wichtig, da hier koronale Massenauswürfe entstehen – riesige Eruptionen geladener Teilchen, die Sonnenstürme auslösen – und die Geschwindigkeit des Sonnenwinds beeinflusst, die für die Bestimmung des Weltraumwetters von zentraler Bedeutung ist", sagt die ESA über die Bedeutung der Mission.
Satelliten-Tandem wird Sonne verdecken
Bereits seit 14 Jahren wird die Mission vorbereitet, im September 2024 soll es endlich so weit sein. Zur Herstellung der künstlichen Sonnenfinsternis werden die 45 beteiligten Forscher*innen zwei Satelliten verwenden. Sie werden in einer Tandem-Formation gemeinsam um die Erde fliegen.
Bei einer herkömmlichen Sonnenfinsternis verdeckt der Mond für eine gewisse Zeit die Sonne und verursacht auf diese Weise die Sonnenfinsternis. Bei der Proba-3-Mission wird die Sonne hingegen von den Satelliten verdeckt, die ESA spricht deshalb von einem künstlichen "Minimond". Der Zweck dieser künstlichen Sonnenfinsternis ist es, mit speziellen Instrumenten die Korona genauer zu untersuchen.
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ESA will wertvolle Erkenntnisse liefern
Die beiden Satelliten werden sich während der künstlichen Sonnenfinsternis mit einem Abstand von 144 Meter zueinander „aufstellen“. Die vordere Raumsonde "Coronapgraph" – der Sonnenkoronograph – wird dabei das Sonnenlicht für die hintere Raumsonde abschirmen. Auf diese Weise wollen die Forscher*innen eine Ansicht der geisterhaften Korona und der umgebenden Atmosphäre während einer Sonnenfinsternis erhalten. Insgesamt sollen die beiden Satelliten 6 Stunden in dieser Formation bleiben und dabei einen „virutellen Riesensatelliten“ bilden.
Proba-3 wird die erste Mission sein, die eine künstliche Sonnenfinsternis auf diese Weise herstellt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen dann bei zukünftigen Missionen helfen – auch für Flüge zum Mars könnten die Ergebnisse wertvoll sein. Vor allem die Leistung der Messinstrumente und der Formationsflug interessieren die Forscher*innen.
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