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Science

Höhepunkt der Geminiden: Wann die meisten Sternschnuppen fliegen

Der letzte Meteorschauer des Jahres sorgt zwischen 14. und 15. Dezember für zahlreiche Sternschnuppen am Himmel. Bis zu 120 Meteore pro Stunde entstehen dabei, sehen kann man so viele aber kaum. In den dunkelsten Regionen dürften die Geminiden aber trotzdem ein beeindruckendes Spektakel am Himmel liefern. 

Seinen Höhepunkt haben sie dieses Jahr am 14. Dezember um 20 Uhr. Sie lassen sich aber die ganze Nacht über beobachten. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit und der Himmel ist klar, dürfte man dann selbst in der Stadt die ein oder andere Sternschnuppe sehen. 

Sternbild Zwillinge

Ihren Namen haben die Geminiden, weil sie aus der Richtung des Sternenbildes „Zwillinge“ (Gemini) kommen. Genauer stammen sie aus einer Region leicht nördlich des Sterns Castor. Die Partikel, die dann in der Atmosphäre verglühen und ein Leuchten entstehen lassen, verteilen sich von dort über den ganzen Nachthimmel. 

Der gelbe Kreis zeigt die Region, aus der die Geminiden kommen

Wie die Perseiden im Sommer sind auch die Geminiden ein wiederkehrendes Phänomen. Heuer sorgen sie zwischen 4. Dezember und 20. Dezember für Sternschnuppen. Es gibt aber deutliche Unterschiede. So sind die Geminiden-Teilchen mit durchschnittlich 122.000 km/h um mehr als die Hälfte langsamer als die Perseiden mit 212.000 km/h. Dadurch kann es sein, dass sie länger am Himmel sichtbar bleiben und daher auch besser zu entdecken sind. 

Rätselhafter Ursprung, Asteroid im Verdacht

Außerdem ist ihr Ursprung noch unklar. Die Perseiden entstammen dem Kometen "109P/Swift-Tuttle", der eine Staubspur hinter sich herzieht. Auf dem Weg durch das Sonnensystem begegnet die Erde einmal jährlichen diesen Partikeln. Der Ursprungskörper der Geminiden dürfte hingegen der 5,6 Kilometer breite Asteroid bzw. Planetoid "(3200) Phaethon" sein, auch wenn das noch nicht abschließend geklärt ist. 

Künstlerische Darstellung des Asteroiden Phaethon

Wie ein Komet produziert er vermutlich Staubpartikel, die dann als die Geminiden auf die Erde prasseln. Hinweise darauf, dass es trotzdem kein Komet ist, sondern ein Asteroid, lieferten unter anderem Infrarotaufnahmen. Demnach dürfte die Oberfläche fest sein. Das würde auch erklären, warum die Partikel langsamer sind als die der Perseiden. 

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Immer wieder wirft der Asteroid aber Rätsel auf. Erst im April hatten Forscher*innen herausgefunden, dass der Staubschweif von (3200) Phaethon eigentlich aus Natrium besteht und daher nicht für die Geminiden verantwortlich sein dürfte. Sie vermuten stattdessen, dass vor etwa 1.000 Jahren ein Stück des Asteroiden abgebrochen ist und die Staubpartikel noch von diesem Ereignis übrig geblieben sind. 

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