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Perseiden am Höhepunkt: So sieht man die Sternschnuppen am besten

Der Meteoritenschauer der Perseiden - laut Hobbyastronomen und Sterngucker einer der besten Sternschnuppenschwärme des Jahres - erreicht heuer zwischen dem 11. und 13. August seinen Höhepunkt.

Die besten Chancen, die Sternschnuppen zu sehen, hat man zwischen 23 Uhr und eine Stunde vor Sonnenaufgang. Voraussetzung ist natürlich, dass das Wetter mitspielt und der Himmel möglichst wolkenlos ist.

Was sind die Perseiden?

Jedes Jahr im August kreuzt die Umlaufbahn der Erde den Orbit des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Wie viele Kometen besteht auch der ungefähr 26 Kilometer breite Brocken aus Eis und Staub. Beim Flug um die Sonne verliert er Stück für Stück Material. Diese oft nur Mikrometer großen Staubteilchen werden nicht einfach im All verteilt, sondern bleiben auf der Umlaufbahn des Kometen. 

Fliegt die Erde dort hindurch, treffen diese Staubpartikel mit extrem hoher Geschwindigkeit auf unsere Atmosphäre. Vorstellen kann man sich das, als würde die Erde auf einer kosmischen Autobahn unterwegs sein und durch einen Mückenschwarm rasen. Wie die Mücken an der Windschutzscheibe krachen die Staubpartikel auf die Erdatmosphäre. Die Teilchen verdampfen in etwa 100 km Höhe und bringen dabei die Moleküle in der Luft für 0,7 Sekunden zum Leuchten: eine Sternschnuppe.

Raus aus der Stadt

Die Perseiden haben ihren Namen erhalten, weil sie besonders gehäuft im Sternbild des Perseus auftreten. Zu finden ist das im August ab 22 Uhr im Nordosten. Wie bei allen Himmelsbeobachtungen gilt auch für die Perseiden, dass der Himmel so dunkel wie möglich sein sollte.

In dicht besiedelten Gebieten wie Städten ist die Beobachtung hingegen schwierig. „Wenn die Bedingungen passen, sieht man in den Ostalpen ungefähr 100 Sternschnuppen pro Stunde. Man sollte jedenfalls einen Mindestabstand von 70 Kilometern zu Wien haben. Am Großmugl sieht man noch ungefähr 20 bis 30 Sternschnuppen pro Stunde“, erklärt Günther Wuchterl, Leiter der Kuffner Sternwarte der futurezone. 

In der Sternwarte selbst, die am Wiener Stadtrand steht, sehe man nur maximal 4 Sternschnuppen pro Stunde. Man sollte also je nach Ort mit realistischen Erwartungen an die Beobachtungen herangehen.

Sternenparks bieten die beste Sicht

Besonders finster ist es etwa im Naturpark Attersee-Traunsee. Der Park ist ein „Sternenpark“, also ein Ort mit sehr geringer Lichtverschmutzung. Weitere gute Plätze für die Beobachtungen sind laut Wuchterl höher gelegene Orte wie Almen, etwa am Hochbärneck, oder am Planetenweg in Puchenstuben.

Mit Hilfsmitteln wie der Light Pollution Map (auch als App für iOS und Android) kann man nachsehen, welche Orte in der Nähe sich gut für einen Sternschnuppen-Ausflug eignen. Ideal sind dabei Plätze mit besonders viel freiem Himmel, der nicht von Bäumen oder Berggipfeln verdeckt ist.

Rot bedeutet hohe Lichtverschmutzung, blau bedeutet niedrige

Augen anpassen, bequem liegen

Die Vorbereitung der Augen spielt eine Rolle für die idealen Beobachtungsbedingungen, erklärt Wuchterl: „Man sollte sich an die Dunkelheit gewöhnen, indem man eine Stunde lang nicht ins Licht schaut. Das geht am besten in der Dämmerung. Man sollte auch vermeiden, ins Handy zu schauen, sonst braucht man wieder 15 Minuten, um die Augen anzupassen.“

Mit dem freien Auge lassen sich die Sternschnuppen am besten beobachten. Für ein Teleskop oder Fernglas sind sie zu schnell und die Sicht ist zu eingeschränkt. Denn sobald man den Himmel durch ein Fernrohr vergrößert, wird der Ausschnitt des Himmels kleiner, den man betrachten kann. So starrt man nur auf einen kleinen Bereich und verpasst möglicherweise alle Sternschnuppen rundherum.

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Zurücklehnen und in den Himmel schauen ist die beste Methode

Wuchterl empfiehlt, mindestens eine Stunde einzuplanen, um etwas sehen zu können. Wer einen Ausflug macht, sollte außerdem gut ausgerüstet sein. Decken oder Isomatten und Schlafsäcke für die kühle Nacht sollten mit dabei sein. Denn wenn man die ganze Nacht in den Himmel starrt, sollte man sich eine bequeme Liegefläche suchen, um das Genick zu schonen.

So gelingt ein Sternschnuppen-Foto

Eine Sternschnuppe auf einem Foto festzuhalten, ist mit viel Glück verbunden. Die Chancen auf ein schönes Foto mit dem Smartphone oder der Kamera können verbessert werden, wenn man auf einige Dinge achtet:

  • Ein Stativ sorgt dafür, dass das das Bild scharf ist
  • Selbst- oder Fernauslöser, damit die Bilder nicht verwackeln
  • Der Bildausschnitt sollte so gewählt werden, dass möglichst ein großer Teil des Himmels abgedeckt ist – etwa per Weitwinkellinse 
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Für tolle Sternenfotos braucht man ein Stativ

Je länger man die Aufnahme belichtet, desto größer ist die Chance, eine Sternschnuppe zu erwischen. Allerdings führt die Erddrehung schnell dazu, dass die Sterne statt Punkte zu Streifen werden.

Wie viele Sekunden man belichten kann, hängt von der Brennweite des Objektivs ab, meist sind es ein paar Sekunden. Die Blende sollte dafür so weit offen wie möglich sein. Am besten fotografiert man im RAW-Format, um später mehr Spielraum bei der Bearbeitung zu haben - übrigens auch beim Smartphone.

Smartphones bieten oft keine Möglichkeit für genaue Einstellungen. Einige moderne Handys, wie etwa das Samsung Galaxy S22 oder neuer und Googles Pixel-Handys, haben aber einen eigenen „Astro-Modus“. Hier wird über mehrere Minuten der Himmel aufgenommen. Alternativ kann man ein Video machen, und später das gewünschte Einzelbild aus der Aufnahme speichern.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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