Phaeton

NASA-Illustration von Phaeton

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Science

Mysteriöser Asteroid Phaethon erstaunt Astronomen neuerlich

Der Asteroid Phaeton stellt Forscher*innen vor ein Rätsel. Denn bei seinem Vorbeiflug an der Sonne bildet er zwar einen Schweif aus, dieser besteht aber nicht wie zuvor angenommen aus Staub, sondern aus Natrium. Untersucht wurden Aufzeichnungen von Phaeton, die 2022 vom Solar and Heliospheric Observatory (SOHO) gemacht wurden.

Der LASCO-Koronagraph an Bord des SOHO-Satelliten bildete den Asteroiden mit verschiedenen Filtern ab. Die vom Schweif abgegebene Lichtfarbe kann so Informationen über seine chemische Zusammensetzung liefern. Ein Filter erkennt erkennt Staub, ein anderer Natrium. In den Bildern erscheint der Schweif Phaetons im orangefarbenen, natrium-empfindlichen Filter hell. Im blauen Filter, der Staub erkennt, ist der Schweif indes nicht zu sehen.

Das Forschungsteam des California Institute of Technology hat zusätzlich auch alte SOHO-Daten durchgekämmt. Dabei entdeckten die Forscher*innen den Asteroiden erstmals auch in Bildern, die mehr als 20 Jahre alt sind. 

Als Ursprung für Geminiden bekannt

Phaeton wurden 1983 entdeckt und wegen seiner Nähe zur Sonne nach dem Sohn des griechischen Sonnengottes Helios benannt. Zwar wurde Phaeton als Asteroid klassifiziert, allerdings weist er ein kometenähnliches Verhalten auf.

Bisher wurde angenommen, dass der Himmelskörper der Ursprung der Geminiden ist. Die meisten Meteoritenschauer gehen hingegen nicht auf einen Asteroiden, sondern auf einen Kometen zurück. Allerdings wurde bisher kein Komet entdeckt, der diese winzigen Staubpartikel der Geminiden erzeugt haben könnte.

Phaeton aber passt zur Position des Geminden-Schauers. Der Asteroid könnte beim Vorbeiflug an der Sonne den Staub abgeben haben, aus dem die Geminiden gebildet werden, obwohl Asteroiden normalerweise kaum Material freisetzen.

Ein Stück abgebrochen

Nun stellt die neue Entdeckung des diese Annahme in Frage. Zwar bildet Phaeton in der Nähe der Sonne tatsächlich einen Schweif, der besteht aber nicht aus Staub, sondern eben aus Natrium. Bei Kometen wurde die Emission von Natrium außerdem bereits beobachtet, bei einem Asteroiden allerdings noch nie.

Woher der Staub der Geminiden, die im Dezember ihren Höhepunkt erreichen, nun kommt, ist unklar. Die Forscher*innen hinter der neuen Studie spekulieren, dass ein Stück von Phaeton vor etwa 1.000 Jahren abgebrochen sein könnte. So könnten einmalig ungewöhnlich viel Staub und Gesteinsbrocken ins All geschleudert worden sein.

Künftig sollen weitere Phaeton-Daten gesammelt werden. Hoffnung auf Klarheit bietet dann etwa die japanische Raumsonde Destiny+, die 2024 zu Phaeton starten wird. Die Studie wurde im Planetary Science Journal veröffentlicht.

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