An aedes aegypti mosquito is displayed under a microscope at the National Environmental Agency's mosquito production facility in Singapore
© REUTERS / EDGAR SU

Science

Genetisch modifizierte Gelbfiebermücken sollen Tierart ausrotten

In Kalifornien soll schon bald ein Experiment starten, bei dem genetisch veränderte Insekten lokale Populationen von Gelbfiebermücken ausrotten sollen, die in den vergangenen Jahren aus Süd- und Mittelamerika in die USA eingewandert sind. Die britische Biotechnologiefirma Oxitech züchtet dafür eine Menge männlicher Mücken, die Weibchen befruchten sollen. Weiblicher Nachwuchs sollte nicht überlebensfähig sein, während männlicher Nachwuchs die modifizierte DNA weitergeben soll.

Zustimmung für Präventivschlag

Gelbfiebermücken der Art Aedes aegypti sind für Menschen potenziell gefährlich, weil sie Viruserkrankungen wie Gelbfieber, Dengue-Fieber und Zika-Fieber übertragen können. In Kalifornien ist es laut der Los Angeles Times noch zu einem einzigen derartigen Ansteckungsfall gekommen, aber die US-Umweltagentur EPA hat einem präventiven Vorgehen zugestimmt. In mehreren Gemeinden sollen die modifizierten Gelbfiebermücken mit der Kennung OX5034 nun ausgesetzt werden.

Kritik am Selbsteinschränkungsgen

Mücken mit dem künstlich hergestellten, so genannten "Selbsteinschränkungsgen" wurden von Oxitech zuvor bereits in Brasilien getestet. Dort erkranken Menschen regelmäßig nach Stichen weiblicher Gelbfiebermücken an diversen Viruserkrankungen. Kritiker fürchten, dass durch eine derartige Einführung genetisch modifizierter Tiere eine Introgression stattfindet, also eine Vermischung mit weiteren Mückenpopulationen und eine unkontrollierbare Verbreitung eines neuen Erbmaterials. Außerdem sei nicht abschätzbar, welche ungeahnten Folgen für das Ökosystem die Reduktion der Mückenpopulation haben kann.

Fluoreszierende DNA-Träger

Im schlimmsten Fall entstehen bei einer solchen Vermischung neue, hybride Mückenarten, die resistenter gegen Abwehrmethoden sind. Oxitech hält dem entgegen, dass sich die Verbreitung der modifizierten DNA in Grenzen hält, weil Weibchen sterben und Männchen anfälliger für Pestizide sind. Die Entwickler haben die DNA zusätzlich so verändert, dass die Tiere Proteine erzeugen, die sie bei einer speziellen Lichtwellenlänge fluoreszierend macht. Damit können Forscher*innen genau erkennen, welche Mücken die veränderte DNA aufweisen und welche nicht.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare