© NASA, ESA, STScI, Joseph Olmsted (STScI)

Science

Hubble beobachtet riesigen, jungen Exoplaneten beim Wachsen

Über 4.000 Exoplaneten wurde bisher entdeckt. Tatsächlich mit einem Teleskop fotografiert wurden bisher aber nur 15. Und weil die Exoplaneten so weit weg sind, sind das in den meiste Fällen nur helle Punkte auf den Fotos.

Mittels einer neuen Technik haben Forscher jetzt einen Weg gefunden, der die Beobachtung von Exoplaneten deutlich verbessern könnte. Forscher an der Universität von Texas machen sich dazu die UV-Empfindlichkeit des Weltraumteleskops Hubble zunutze, berichtet die NASA.

Jüngster von Hubble entdeckter Planet

Diese neue Technik haben sie bei PDS 70b genutzt. Dieser ist im Orbit des Sterns PDS 70, 370 Lichtjahre von der Erde entfernt. Durch frühere Beobachtungen war bereits bekannt, dass PDS 70b ein aktiver Planet ist – also noch wächst. Gleichzeitig ist er mit 5 Millionen Jahren der jüngste Exoplanet, den Hubble jemals entdeckt hat.

Während der Exoplanet seinen Stern umrundet, fliegt er durch eine Scheibe aus Gas und Staub, die rund um den Stern liegt. Dadurch nimmt er Masse auf. Die UV-Beobachtungen von Hubble haben die Strahlung der extrem heißen Gase messbar gemacht, die auf den Exoplaneten einprasseln.

Das Very Large Telescope hat dieses Bild von PDS 70b im Jahr 2018 gemacht. Der Planet ist der helle Punkt rechts im Bild. Der Stern in der Mitte wurde ausgeblendet, weil er sonst PDS 70b überstrahlt hätte

Am Ende des Wachstums

So konnte die Wachstumsrate von PDS 70b gemessen werden. Der Exoplanet hat die Größe von Jupiter. Seit seiner Entstehung vor 5 Millionen Jahren, hat er aber bereits die 5-fache Masse von Jupiter angehäuft. Laut den aktuellen Berechnungen ist die Wachstumsrate geschrumpft. Wenn sie konstant bleibt, wird der Exoplanet in den nächsten paar Millionen Jahren nur etwa ein Hundertstel einer Jupiter-Masse zulegen. Die Forscher gehen davon aus, dass sich PDS 70b am Ende seiner Bildungsphase befindet.

PDS 70b hat eine eigene Scheibe aus Gas und Staub. Diese scheint Material aus der größeren Staubscheibe abzusaugen, die in dem System PDS 70 ist. Die Forscher vermuten, dass Magnetfeldlinien von der großen Scheibe in die Atmosphäre von PDS 70b reichen und so Material auf die Planetenoberfläche bringen. Grundlage der Theorie ist, dass diese Magnetfeldlinien Zonen kreieren würden, die mindestens 10-mal heißer als der Rest des Exoplaneten sind. Und genau solche Zonen wurden mit den UV-Beobachtungen gesichtet.

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