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© APA/AFP/US ARMY/KRISTEN PITTMAN / KRISTEN PITTMAN

Science

Forscher untersuchen, wie der Klimawandel Hurrikans beeinflusst

Hurrikan-Wissenschaftler*innen forschen seit jeher intensiv daran, zu verstehen, wie Hurrikans von der Klimaerwärmung beeinflusst werden. Während einige Auswirkungen des Klimawandels bereits sicher sind, wie etwa mehr Regen, Überschwemmungen und Sturmfluten, werden andere erst untersucht. Dazu zählen etwa die Auswirkungen von Hurrikans wie Ian.

Dadurch, dass es immer wärmer wird, ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass Stürme und Hurrikans mehr Regen produzieren, sagt etwa der Klimaforscher Brian Tang gegenüber Mashable, der speziell Hurrikans erforscht.

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Dieses Bild stammt aus Fort Meyers (USA) und zeigt das Ausmaß der Überflutung durch Hurrikan Ian

Wie sich die höheren Regenmengen erklären lassen

„Wenn die Lufttemperatur wärmer ist, kann die Atmosphäre natürlich mehr Wasserdampf aufnehmen (Wärme lässt Wassermoleküle zu Wasserdampf verdampfen), was bedeutet, dass mehr Wasser in der Luft ist, insbesondere in vielen feuchten oder regnerischen Regionen. Für jeden Grad Celsius mehr Erwärmung hält die Luft etwa 7 Prozent mehr Wasserdampf“, sagt Tang gegenüber Mashable.

Dadurch, das sich die Erde bereits seit dem 18. Jahrhundert um 1,1 Grad Celsius erwärmt habe, gebe es jetzt mehr Stürme mit deutlich höheren Regenmengen. Laut den Berechnungen von Wissenschaftler*innen wie Tang würde das Phänomen noch weiter an Kraft zunehmen.

Würde die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius steigen, würden die starken Regenfälle, die Teil von Stürmen und Hurrikans sind, sich auf den Radius von 100 Kilometer rund um das Zentrum des Sturms ausbreiten. Das wäre eine Steigerung um 10 bis 15 Prozent im Vergleich zur jetzigen Situation. Damit würden auch weitere Überschwemmungen während Hurrikans stark zunehmen, heißt es.

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Hurrikan Ian hat ein Bild der Verwüstung in Florida hinterlassen

Windspitzen noch Gegenstand von Untersuchungen

Außerdem würden Hurrikans künftig das Potential für mehr Zerstörungen haben als Jahrzehnte zuvor. Man müsse damit rechnen, dass sie mehr Menschen verletzen und Häuser zerstören werden so der Atmosphärenforscher Phil Klotzbach. Gegenstand von Untersuchungen ist es jedoch noch, wie stark die Windspitzen zunehmen und wie sehr sich das durch den Klimawandel verändert.

Hurrikan Ian hat auf jeden Fall im Südwesten Floridas zahlreiche Schäden verursacht. Auf den Straßen der Küstenstädte herrscht Tage danach noch Ausnahmezustand, weil der Strom noch immer ausgefallen ist. Trümmerteile, umgefallene Bäume und Strommasten prägen das Straßenbild. Auch das Internet dürfte noch weitgehend offline sein.

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