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Außerirdische Steine sind Beweis für seltene Supernova

Forschende der University of Johannesburg in Südafrika glauben, den ersten greifbaren Beweis für eine Supernova vom Typ Ia – eines der energiereichsten Ereignisse im Universum – auf der Erde entdeckt zu haben. Darauf lassen außerirdische Hypatia-Steine schließen, die 1996 in Ägypten entdeckt und nun genauer unter die Lupe genommen wurden. Konkret deuten die chemische Zusammensetzung sowie die Musterung der Steine auf die seltene Supernova als Ursprung hin. Vermutet wird, dass sie zu einem gewissen Teil aus Gas und Staub aus der Supernova bestehen.

Die Steine dürften sich über Milliarden von Jahren durch einen Mix aus Gas-Atomen und Staub zu einem Festkörper entwickelt haben. „Man könnte sagen, dass wir eine Supernova-Ia-Explosion auf frischer Tat ertappt haben, weil die Gas-Atome von der Explosion in der umkreisenden Staubwolke eingefangen wurden, aus der sich schließlich der Vorläufer des Hypatia geformt hat“, sagt der Geochemiker Jan Kramers von der University of Johannesburg.

15 Elemente untersucht

Untersucht wurden 15 unterschiedliche Elemente, wodurch die Forscher*innen Schlussfolgerungen über den Ursprung des Gesteins und seiner Entwicklung ziehen konnten. Informationen lieferten etwa der ungewöhnlich geringe Wert an Silizium, Chrom oder Mangan. Diese Daten lassen darauf schließen, dass sich der Stein nicht im inneren Sonnensystem gebildet hat. Gleichzeitig sind die Forscher*innen auf einen hohen Gehalt an Eisen, Schwefel, Phosphor, Kupfer und Vanadium gestoßen. Auch das deutet darauf hin, dass der Stein nicht aus unserem benachbarten Weltraum stammt.

Für einen Stein aus einer Supernova vom Typ II ist außerdem der Eisengehalt im Verhältnis zum Silizium und Kalzium zu hoch.  Ein weiterer Hinweis auf eine Supernova vom Typ Ia. „Ist diese Hypothese korrekt, wäre der Hypatia-Stein der erste greifbare Beweis einer Supernova-Ia-Explosion“, so Kramers.

Weitere Untersuchungen nötig

Ganz geklärt ist der Fund allerdings nicht. Denn die 6 Elemente Aluminium, Phosphor, Chlor, Kalium, Kupfer und Zink schließen eine Ia-Supernova grundsätzlich aus. Dafür dürfte es aber eine Erklärung geben: Da ein Weißer Zwerg sich aus einem sterbenden Roten Riesen herausbildet, könnte der Hypatia-Stein diese Elemente Elemente von dem Roten Riesen geerbt haben, so Kramers. Dieses Phänomen sei bereits aus anderen Studien bekannt.

Weitere Untersuchungen sollen nun mehr Klarheit schaffen. Die Studie wurde im Journal Icarus veröffentlicht.

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