CeBIT computer fair opens in Hanover

Ein IBM-Quantencomputer bei der CeBIT in Hanover 

© EPA / FOCKE STRANGMANN

Science

IBM beschleunigt Quantencomputer: Stunden statt Monate

Quantencomputer versprechen in der Theorie, um ein Vielfaches schneller zu sein, als alle gewöhnlichen Rechner, die wir heute kennen. In der Praxis hat die Technologie aber noch viele Hürden zu überwinden. Einen großen Schritt weiter ist nun IBM gekommen. Die Forscher haben einen Weg gefunden, das Quanten-Framework Qiskit mit einer “klassischen” Umgebung zu kombinieren. 

Dabei werden neben den Quanten-Berechnungen auch Programme auf konventionelle Hardware geladen, die sich neben dem Quantencomputer befindet. Ziel ist es, die Latenz zwischen dem Computer des Anwenders und dem Quanten-Chip zu reduzieren. 

Durch die neue Runtime sollen mit einer auf Quantencomputer angepasste Software massive Leistungssprünge bis zum Faktor 100 ermöglicht werden. Berechnungen, die jetzt Monate brauchen, sollen künftig nur Stunden dauern, sagte IBM in einem aktuellen Blogeintrag.

Qubits

IBM hat in einer Roadmap dargelegt, wie man sich die künftige Entwicklung bei den Quantencomputern vorstellt. Jene basieren auf Quantenbits - sogenannten Qubits. Im Unterschied zu einem binären Bit, der nur den Zustand 0 oder 1 annehmen kann - können sie unendlich viele Zustände annehmen. Die Zahl an möglichen Qubits in Systemen wird sich laut IBM pro Jahr mehr als verdoppeln. 

Aktuell steht man bei dem System “Hummingbird” mit 65 Qubits, noch heuer will IBM “Eagle” mit 127 Qubits starten, auf dem dann die neue Qiskit-Runtime läuft. 2022 soll dann mit “Osprey” ein System mit 433 Qubits folgen. 

Breite kommerzielle Nutzung - etwa im Finanzwesen, Naturwissenschaften oder Machine Learning - erwartet IBM allerdings erst bei Millionen Qubits. Bis Mitte des aktuellen Jahrzehnts will man so weit sein, derartige Systeme entwickeln zu können.

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