© MPI für Plasmaphysik, Anja Ullmann

Science

Kernfusion in Deutschland: Kraftwerk könnte bis 2045 fertig sein

Deutschland will bis 2045 ein marktreifes Kernfusionskraftwerk bauen. Das geht aus einem neu präsentierten "Positionspapier Fusionsforschung" hervor. Präsentiert wurde es von der deutschen Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FPD).Die Kernfusion könne alle Energieprobleme lösen, so die Ministerin.  

Erreicht werden soll das mit einem Förderprogramm. Damit sollen Projekte in der Fusionsforschung finanziert werden. Zudem will man die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und der Privatindustrie fördern. Um Start-ups zu unterstützen, sollen deutsche Start-ups in diesem Sektor bis zu 90 Millionen Euro an Förderungen erhalten, berichtet der Deutschlandfunk.

Mehr lesen: Wann haben wir endlich Strom aus Kernfusion?

Laser und Magnete

Dabei konzentriert man sich verstärkt auf die Förderung von Laser- bzw. Trägheitsfusionsforschung. Damit wurden zuletzt die besten Erfolge erzielt. Bisher wird in Deutschland aber stärker an Reaktoren geforscht, die Magnete nutzen. So wird etwa beim Wendelstein-7X des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik in Greifswald ein Magnetfeld genutzt, um eine Kernfusion zu erzeugen. 

Allerdings befindet sich die Kernfusion noch immer in der Grundlagenforschung. Von der großen Energie-Revolution ist man daher noch weit entfernt. Expert*innen schätzen, dass es noch mindestens 30 Jahre dauern wird, bis ein Kernfusionsreaktor ans Netz gehen kann. Eine Garantie, das das Vorhaben überhaupt gelingt, gibt es nicht. 

Meilenstein mit Laserfusion erreicht

Der letzte große Meilenstein wurde im Dezember 2022 von US-Foscher*innen erreicht. Sie erzeugten erstmals überhaupt ein Energieplus bei einer Fusionsreaktion mit Laser. Aber nur bei der tatsächlichen Reaktion - um sie zu erzeugen, war das 100-fache an Energieaufwand nötig.

Mehr lesen: Meilenstein in der Kernfusion: Was der Durchbruch bedeutet

Gleichzeitig droht das riesige internationale Forschungsprojekt ITER zu einer Katastrophe zu werden. Der Reaktor wird von insgesamt 35 Nationen gebaut und sollte 2025 den Probebetrieb aufnehmen. Massive Baumängel und fehlerhafte Komponenten könnten den Start aber um viele Jahre verzögern. 

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare