Mediziner warnen eindringlich vor Atomkrieg
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Mehr als 100 medizinische Fachzeitschriften auf der ganzen Welt haben einen gemeinsamen Aufruf gestartet, in dem sie vor der Gefahr von Atomwaffen warnen. Demnach sei die Bedrohung einer nuklearen Katastrophe “groß und wachsend”.
In den Zeitschriften, zu denen renommierte Publikationen wie das British Medical Journal BMJ, The Lancet oder das New England Journal of Medicine zählen (hier eine komplette Liste), wurde ein gemeinsamer Leitartikel veröffentlicht. Er ruft Mediziner*innen auf der ganzen Welt dazu auf, politische Entscheidungsträger*innen und Bürger*innen vor der “großen Gefahr für die öffentliche Gesundheit” zu warnen, die von Atomwaffen ausgeht. Dabei wird konkret auf die angespannte Situation in der Ukraine und Nordkorea hingewiesen. Russland hat zuletzt immer wieder offen mit dem Einsatz von Nuklearwaffen gedroht.
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Bemerkenswerter Zusammenschluss
Chris Zielinski von der World Association of Medical Editors sagte, es sei bemerkenswert, dass sich die eigentlich miteinander konkurrierenden Publikationen zu einer gemeinsamen Aktion zusammengeschlossen haben. Dies unterstreiche die Dringlichkeit des Anliegens.
Die Autor*innen berufen sich dabei auch auf eine Studie, wonach selbst ein “kleiner” Atomkrieg katastrophale Konsequenzen hätte und über mehrere Jahre Hunderte Millionen Todesopfer bedeuten würde. Würden 250 der 13.000 Atomwaffen auf der Welt zum Einsatz kommen, könnten 120 Millionen Menschen getötet werden und eine globale Klimakatastrophe folgen.
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„Die atomar bewaffneten Staaten müssen ihre Atomwaffenarsenale eliminieren, bevor sie uns eliminieren”, heißt es in dem Artikel. Das Gesundheitswesen hätte während des Kalten Krieges und beim Atomwaffensperrvertrag eine bedeutende Rolle gespielt. Man wolle nun erneut Energie aufwenden, um die Gefahr eines Atomkriegs zu reduzieren.
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