Mikropumpen verleihen Touchscreens fühlbare Tasten
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Ein großer Nachteil von Touchscreens gegenüber physischen Knöpfen ist, dass man durch Fühlen keine unterschiedliche Schaltflächen erkennen kann. Touchscreens sind üblicherweise komplett flach. Ein Team von Forscher*innen der Carnegie Mellon University hat nun einen Weg gefunden, um Touchscreens einzelne Erhebungen zu verpassen. Ihr System namens "Flat Panel Haptics" ist sehr flach und könnte künftig fühlbare Tasten aus Displays ragen lassen.
Winzige Pumpen unter dem Display
Das System der Forscher*innen verwendet elektroosmotische Pumpen. Das sind Vorrichtungen, die durch das Anlegen elektrischer Spannung eine spezielle Flüssigkeit in eine bestimmte Richtung drücken können. Die Mikropumpen sind so klein, dass eine Vielzahl davon unter einem flexiblen OLED platziert werden kann. Die Flüssigkeit wird in kleine Kammern gepumpt, die der Belastung durch menschliche Finger mühelos standhalten.
Eignet sich für Mobilgeräte
Wie in einem Video gezeigt wird, läuft der Pumpvorgang sehr schnell ab. Einzelne Bereiche eines Touchscreens lassen sich dadurch sehr schnell vom Rest abheben. Sogar Animationen wie ein Pong-Spiel kann man auf diese Weise darstellen. Die Mikropumpen-Vorrichtung der Carnegie Mellon University ist nicht nur sehr flach (unter 5 Millimeter), sondern auch sehr leicht, würde sich also auch für den Einsatz in Mobilgeräten eignen.
Hervorragende Brailleschrift
Die Anwendungsfälle für ein Touchscreen, das mit der beschriebenen Methode haptisch nutzbar wäre, sind vielfältig. Anzeigen können Nutzer*innen dadurch etwa Hilfestellungen bieten, indem bestimmte Buttons pulsieren oder sich hintereinander erheben. Ganze Tastaturen könnten sich physisch aus dem Display erheben. Touchscreens könnten dadurch zu spürbaren Game-Controllern werden, berichten Gizmodo und Engadget. Außerdem wäre es dadurch auch möglich, für sehbeeinträchtigte Menschen Brailleschrift anzubieten.
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