Stuntfrau auf einem Motorrad auf einer "Wall of Death"

Stuntfrau auf einem Motorrad auf einer "Wall of Death"

© APA/AFP/ADEK BERRY / ADEK BERRY

Science

Forscher schlagen "Wall of Death" für den Mond vor

In nicht allzu ferner Zukunft sollen Menschen auf den Mond zurückkehren und dort auch längere Zeit verbringen. Unter anderem die NASA arbeitet an einer Basis auf dem Erdtrabanten. Das birgt nicht nur technische Herausforderungen. Auch für die Raumfahrer*innen, die eine Mondbasis bevölkern sollen, stellen sich einige wichtige Fragen. Zum Beispiel hinsichtlich der Fitness

➤ Mehr lesen: NASA wird eine eigene Zeitzone für den Mond einrichten

Forscher*innen schlagen nun eine außergewöhnliche Lösung dafür vor: Eine “Wall of Death” auf dem Mond. Dabei handelt es sich um eine Steilwand, wie man sie ansonsten von Motorsport- oder Akrobatikshows kennt. Menschen könnten sich auf dem Mond die geringe Schwerkraft zunutze machen und so mehr oder weniger horizontal trainieren. 

Muskeln werden in einer Umgebung mit geringer Schwerkraft weit weniger belastet als auf der Erde. Darum müssen sich Mondbewohner*innen auf anderem Wege fit halten. 

➤ Mehr lesen: Wem gehört der Weltraum eigentlich?

“Dekonditionierung”

Neben der Rückbildung von Muskeln durch die fehlende Belastung durch Schwerkraft verliert auch das Nervensystem die Fähigkeit für fein koordinierter Bewegungen. Darum müssen Maßnahmen ergriffen werden, um diese “Dekonditionierung” zu verhindern. 

„Ich bin erstaunt, dass vorher niemand auf diese Idee gekommen ist“, sagte Alberto Minetti zum Guardian. Er ist Professor für Physiologie an der Universität Mailand. Gemeinsam mit seinen Student*innen stellte er die Idee sogar auf die Probe. Mithilfe eines Bungee-Seils wurde die geringe Schwerkraft auf dem Mond simuliert. “Das könnte eine bequeme Möglichkeit sein, auf dem Mond zu trainieren”, so Minetti. 

➤ Mehr lesen: Rolls-Royce will Atomkraftwerk für eine Mondbasis bauen

Auf der Erde ist es für Menschen äußerst schwierig, auf einer Steilwand zu laufen. Am Mond hingegen würde laut Minettis Berechnungen schon eine Geschwindigkeit von 13 km/h ausreichen. 

Demnach wären schon ein paar Minuten zu Beginn und am Ende jedes Tages genug, um Knochen und Muskeln stark zu halten. Das schreibt das Team in der Studie, die in Royal Society Open Science veröffentlicht wurde.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare