Neue Mars-Karte verrät den besten Landeplatz für Astronauten
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Die NASA hat eine neue, interaktive Karte des Mars veröffentlicht, die bisher bekannte Eisvorkommen anzeigt. Das NASA-Projekt "Subsurface Water Ice Mapping" (engl. "Kartierung von unterirdischen Wassereis", kurz SWIM) soll dabei helfen, den idealen Standort für die erste Landung von Menschen auf dem Roten Planeten zu bestimmen.
Wie das Jet Propulsion Laboratory mitteilt, ist das Wassereis eine wichtige Quelle für Trinkwasser und Raketentreibstoff. Astronaut*innen und Roboter könnten es zudem anbohren und Proben entnehmen. Daran könnte die Klimageschichte des Planeten abgelesen werden. Zudem könnten so potenzieller Nährboden für Leben - in der Vergangenheit und Gegenwart - gefunden werden.
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SWIM wird seit 2017 ständig aktualisiert. Nun wurde das detaillierteste Update seit seinem Start gemacht. Dafür werden Daten verschiedener NASA-Missionen verwendet, darunter der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO), 2001 Mars Odyssey und Mars Global Surveyor.
Neue Untersuchungen zeigen Eis in Einschlagkratern
Zusätzlich zu eher niedrig auflösenden Bildern, Radar, Wärmebildern und Spektrometern wurde nun auch hochauflösende Kameras verwendet. Zudem wurden erstmals Daten von HiRISE integriert, um die genauen Grenzen des Wassereis zu definieren. Dafür wurden mit HiRISE Einschlagkrater von Meteoriten untersucht. Einige von ihnen sind tief genug, um den Blick auf Eisvorkommen freizugeben.
Zusätzlich wurden Bodenrisse untersucht. Wenn sich das Eis unter der Oberfläche saisonal bedingt ausdehnt oder zusammenzieht, bilden sich diese "polygonalen Risse". In Kombination mit den Einschlagkratern lässt sich nachvollziehen, wie weit sich das Eis unter der Oberfläche erstreckt. Die neue Karte findet man hier.
Karte hilft den idealen Landeplatz zu finden
Dabei zeigte sich, dass vor allem in den mittleren Breiten des Mars Wassereis unter der Oberfläche liegt. Gerade die mittleren und nördlichen Breiten sind interessant, um ein Raumschiff zu landen. Dort ist die Atmosphäre dichter, was das Raumschiff abbremst.
Ideal wäre laut JPL ein Landeplatz am "Sweet Spot" weit genug im Norden, wo es genug Wassereisvorkommen gibt, aber nahe genug am Äquator, um ausreichend warme Temperaturen zu haben. "Je weniger Energie man aufwenden muss, um Astronauten und ihre unterstützende Ausrüstung warm zu halten, desto mehr bleibt ihnen für andere Dinge, die sie brauchen", erklärt SWIM-Projektmanager Sydney Do in einem Statement.
Neue Rätsel über Marsklima
Die neue Karte wirft aber auch Fragen auf. So verteilt sich das Eis nicht gleichmäßig. Den Grund dafür kennen die Forscher*inne noch nicht. Die neue Karte soll aber dabei helfen, Hypothesen über das Marsklima aufzustellen. Die JPL-Forscher*innen hoffen, dass die neuen Ergebnisse helfen, grünes Licht für einen eigenen Mars-Orbiter zu geben, der mit einem leistungsstarken Radar ausgestattet wäre.
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