Der Raketenstart wurde in Japan im TV übertragen.

Der Raketenstart wurde in Japan im TV übertragen.

© APA/AFP/ANTHONY WALLACE / ANTHONY WALLACE

Science

Nordkorea: Satellitenträgerrakete kurz nach dem Start explodiert

Am Montag versuchte das nordkoreanische Regime wieder einmal, einen Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Der Raketenstart scheiterte jedoch, weil das Triebwerk der Trägerrakete Tongchang-Ri in der ersten Flugstufe explodierte.

Schuld am missglückten Start dürfte ein neuartiger Flüssigtreibstoffantrieb gewesen sein, der offenbar nicht wie geplant funktioniert hatte. Um die tatsächliche Ursache für den fehlgeschlagenen Start zu finden, bedarf es laut Reuters allerdings noch genauerer Untersuchungen.

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Japaner fürchteten Angriff

Der nordkoreanische Alleingang überraschte die ohnehin angespannte Region: Der Start wurde zuerst in Japan bemerkt, wie Bloomberg berichtet. Dortige Behörden wussten zunächst nicht, was genau passiert war, und warnten deshalb alle Bewohner*innen in der Region Okinawa vor einem möglichen Raketenangriff. Dort wurde der Start sogar im TV übertragen.

Nordkorea hatte Japan zuvor lediglich darüber informiert, dass es bis zum 4. Juli einen Satelliten in die Erdumlaufbahn bringen wolle. Normalerweise informiert die nordkoreanische Regierung ihre Nachbarn vor einem solchen Startversuch und erklärt auch, wo mit dem Niedergang der Raketenstufen zu rechnen ist.

Südkorea demonstriert militärische Stärke

Neben Japan und den USA verurteilt auch Südkorea den unangekündigten Start. Südkorea sieht darin eine Provokation und einen Verstoß gegen die Resolution des UN-Sicherheitsrates. In Pjöngjang zeigt man sich hingegen uneinsichtig und weist die Vorwürfe von sich – die Regierung behauptet, das Recht zu haben, ein eigenes Raumfahrtprogramm zu betreiben. Als Reaktion auf den Start veranstaltet Südkorea nun eigene Luftmanöver an der Grenze zu Nordkorea, um seine Stärke zu demonstrieren.

Im November des vergangenen Jahres gelang es Nordkorea erstmals, einen Spionagesatelliten erfolgreich ins All zu schießen. Davor gab es eine Reihe von fehlgeschlagenen Raketenstarts – zuletzt war ein Versuch im August gescheitert.

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