Mysteriöser “Planet 9” könnte sich in unserem Sonnensystem verstecken
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Seit Jahren stellen Wissenschaftler*innen neue Theorien über den mysteriösen Planet 9 auf. Er wurde noch nicht beobachtet, die Umlaufbahnen anderer Objekte in dieser Region weisen aber auf die Existenz eines massereichen Objekts hin.
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Die neueste Theorie dazu stammt von den beiden Forschern Patryk Sofia Lykawka (Kindai Universität) und Takashi Ito (National Astronical Observatory of Japan). Sie erklären, wie sich ein erdähnlicher Planet in unserem Sonnensystem verstecken könnte.
Eiswelt am Rand des Sonnensystems
Auf einer geneigten Umlaufbahn könnte sich eine dunkle Eiswelt befinden. Sie soll nicht weiter als 500 Astronomische Einheiten (75 Milliarden Kilometer) von der Sonne entfernt sein. Zum Vergleich: Neptun ist ungefähr 30 AE von der Sonne entfernt.
Hinweise auf die Existenz eines solchen Planeten geben die sogenannten transneptunischen Objekte (TNOs), die sich außerhalb des Orbits von Neptun befindet. Bei der Beobachtung dieser Objekte entdeckten Forscher*innen zuvor, dass sich TNOs in Clustern zusammenschließen.
Theorie des Planet 9
In diesen Grüppchen bewegen sie sich auf geneigten Umlaufbahnen. Das kann bedeuten, dass sie von einem größeren Objekt beeinflusst werden. 2016 wurde daher erstmals vom Planet 9 gesprochen. Damals wurde vermutet, der Planet könnte 6,3-Mal massereicher als die Erde sein und sich in einem Orbit befinden, der mindestens 460 AE von der Sonne entfernt ist.
Doch bereits 2008 haben Lykawa und Tadashi Mukai (Kobe Universität) vermutet, im Kuipergürtel am äußeren Rand des Sonnensystems könnte sich ein Planet verstecken. Diese Theorie haben die Forschenden nun ausgebaut.
So beeinflusst der Planet Objekte im Kuipergürtel
Sie erklären, welche 3 Eigenschaften des fernen Kuipergürtels durch die Existenz eines solchen Planeten erklärt werden könnten: "Eine prominente Population von TNOs mit Umlaufbahnen außerhalb des gravitativen Einflusses von Neptun, eine signifikante Population von Objekten mit hoher Neigung und die Existenz einiger extremer Objekte mit eigenartigen Umlaufbahnen", schreiben sie in ihrer Studie. Erschiene ist diese im Fachmagazin The Astronomical Journal.
Genauer soll damit der Neigungswinkel von mehr als 45 Grad einiger TNOs erklärt werden. Objekte wie der Zwergplanet Sedna mit einer sehr langgezogenen Umlaufbahn könnte es ebenfalls erklären.
Nicht größer als das Dreifache der Erde
Der Planet soll zwischen 1,5 und 3 Erdmassen haben und 250 bis 500 AE von der Sonne entfernt liegen. Der Neigungswinkel soll 30 Grad betragen. Seine Schwerkraft würde dafür sorgen, dass TNOs gebündelt werden, die 150 AE entfernt seien, so die Forscher.
Diese TNOs könnten dabei helfen, den Planeten zu finden. Kann man ihr Verhalten studieren, könnte das neue Hinweise auf einen potenziellen Planeten geben. Könnte man die Existenz nachweisen, würde das auch neue Erkenntnisse über die Planetenentstehung und das äußere Sonnensystem bringen.
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