Raumkapsel Orion ist erfolgreich zur Erde zurückgekehrt
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Das Raumschiff Orion ist wieder zur Erdoberfläche zurückgekehrt. Um 18:40 Uhr mitteleuropäischer Zeit erfolgte der planmäßige "Splashdown" im Pazifik, vor der Küste der mexikanischen Halbinsel Baja California. Das Schiff USS Portland empfing die Kapsel in der Landezone, die wegen Schlechtwetters weiter nach Süden als ursprünglich geplant verlegt worden war.
Skip Entry gelungen
Während des Wiedereintritts durchlief die Kapsel zwei "Communication Blackout"-Phasen, in denen die Computersteuerung des Raumschiffes problemlos allein die Kontrolle übernahm. Gelungen ist auch der "Skip Entry". Die Raumkapsel legte dabei einen Hüpfer auf der Erdatmosphäre hin, bevor sie tiefer eindrang. Solch ein Manöver wurde erstmals ausprobiert und sollte sowohl den Hitzeschild des Raumschiffes schonen, als auch eine präzisere Eingrenzung des Landegebietes ermöglichen.
Nach dem Abbremsen des Fluges durch die Reibung mit der Erdatmosphäre wurden von Orion eine Reihe von Fallschirmen ausgelöst. Am Ende schwebte die Kapsel an drei großen Hauptfallschirmen zur Wasseroberfläche. Sofort geborgen werden konnte Orion nicht. Nach einer Landung muss üblicherweise erst giftiges Ammoniak abgelassen werden, um dem Bergungsteam einen gefahrlosen Zugang zu ermöglichen. Mithilfe von NASA-Spezialisten, Tauchern und Booten wird Orion anschließend an Bord der USS Portland und darin in den Hafen von San Diego gebracht werden.
Wichtiger Schritt zur Mondlandung
Die erfolgreiche Landung von Orion und der Abschluss der Artemis-I-Mission sind eine wichtige Voraussetzung zur planmäßigen Weiterführung des Artemis-Programmes, das die Landung von Menschen auf dem Mond zum Ziel hat. Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm "Artemis" sollen in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten und auch ESA-Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person. Auf die unbemannte erste Mission des Programms soll 2024 Artemis II folgen. Dabei werden Menschen an Bord sein, zum Mond fliegen, darauf aber noch nicht landen. Die Mondlandung und somit die Rückkehr der Menschheit zum Mond nach über 50 Jahren soll frühestens 2025 mit Artemis III folgen.
Die bisher letzten Menschen hatte die NASA 1972 mit der Apollo 17 Mission auf den Mond gebracht. Insgesamt brachten die USA als einziges Land mit den "Apollo"-Missionen zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf den Mond.
Begeisterte Reaktionen
NASA-Direktor Bill Nelson zeigte sich nach der Landung von Orion begeistert. Die Mission sei ein voller Erfolg gewesen und hätte sämtliche Erwartungen übertroffen. Nach jahrelangen Verzögerungen und Schwierigkeiten bei der Entwicklung der Orion-Kapsel und der Trägerrakete SLS konnte man tatsächlich nicht von einem fehlerlosen Verlauf von Artemis I nach dem schlussendlich erfolgreichen Start am 16. November ausgehen. "Die Kapsel und das europäische Servicemodul schlugen sich so hervorragend, dass wir zusätzliche Tests durchführen konnten", sagte Nelson unmittelbar nach der Landung. "Heute musste vor allem der Hitzeschild funktionieren und das tat er."
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