Raumsonde Voyager 1 liefert rätselhafte Daten
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NASA-Ingenieur*innen untersuchen "anomale Telemetriedaten", die von der Raumsonde Voyager 1 gesendet werden.
Zwar funktioniere die Sonde und sei auch in der Lage, Befehle von der Erde zu empfangen und auszuführen, aber das Attitude Articulation and Control System (AACS), das dabei hilft, die Antenne der Sonde auf die Erde auszurichten, gebe derzeit nicht wieder, was tatsächlich an Bord passiere, heißt es in einer Mitteilung des Jet Propulsion Laboratory der NASA . Es mache den Anschein, als würden die Daten zufällig generiert, auf jeden Fall würden sie keinen möglichen Zustand des Systems widerspiegeln
Auch wenn die Daten anderes nahelegen würden, scheine die Antenne nach wie vor richtig ausgerichtet zu sein, so die NASA-Ingenieur*innen, das Signal der Datenübertragung sei jedenfalls nach wie vor stark. Es sei deshalb nicht notwendig in den "Safe Mode" zu wechseln.
Signal braucht mehr als 20 Stunden
Voyager befindet sich laut den NASA-Ingenieur*innen derzeit 23,3 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Der Datentransfer zwischen der Sonde und der Erde nehme 20 Stunden und 33 Minuten in Anspruch. Bis also ein Nachricht gesendet und eine Antwort zurückkomme, dauere es knapp 2 Tage, so die Ingenieur*innen.
Die Voyager-Mission
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Man werde das Signal jedenfalls weiterhin genau beobachten, um festzustellen, ob die "anomalen Daten" vom AACS selbst oder einem anderen System stammen, das beim Generieren und Senden der Telemetriedaten beteiligt sei. Könne das Problem nicht gefunden werden, bestehe auch die Möglichkeit auf Backup-Systeme zurückzugreifen, wird die für die Voyager-Sonden verantwortliche NASA Ingenieurin Suzanne Dodd zitiert.
"Nicht außergewöhnlich"
Solche Probleme seien in der derzeitigen Phase der Voyager-Mission auch nicht außergewöhnlich. Die Sonde sei seit fast 45 Jahren im All und befinde sich im interstellaren Raum, wo hohe Strahlung herrsche und der davor auch noch von keinem Raumschiff durchquert wurde.
Die beiden Voyager-Sonden, die 1977 ins All starteten und den interstellaren Raum erforschen, haben ihre von der NASA prognostizierte Lebensdauer bereits weit übertroffen. Bisher mussten laut der NASA noch keine wissenschaftlichen Instrumente abgeschaltet werden. Bei der US-Weltraumbehörde geht man davon aus, dass sie noch mindestens bis 2025 Daten liefern werden.
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