The Soyuz MS-04 spacecraft carrying the crew of Jack Fischer of the U.S. and Fyodor Yurchikhin of Russia blasts off to ISS from the launchpad at the Baikonur Cosmodrome

Science

Russland will neue Schwerlast-Rakete bauen

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Entwicklung einer neuen Schwerlast-Weltraumrakete (super heavy-lift rocket) abgesegnet, die in den nächsten Jahren die russische Weltraumindustrie ankurbeln soll. Angeblich hat der Zeitpunkt der Ankündigung keinen Zusammenhang mit dem vor wenigen Tagen erfolgten ersten Start der Falcon Heavy von SpaceX. Im Gegensatz zur Rakete aus den USA hat die russische Rakete noch keinen bestimmten Namen. In den Medien kursieren gleich mehrere Bezeichnungen, etwa "Super-Heavy Complex-3", "Energija-3" oder "Supertyazh" (heißt übersetzt soviel wie "Schwergewicht").

Fest steht, dass es sich wie bei der Falcon Heavy um eine Rakete handeln soll, die grundsätzlich aus mehreren kleineren Raketen besteht. Wie Popular Mechanics berichtet, soll die Sojus-5-Rakete als Basis dienen. Dabei handelt es sich um eine kleinere Rakete. Bei der Schwerlast-Rakete könnten zwei oder gar noch mehr - bis zu fünf - dieser Raketen zusammengeschlossen werden. Die Nutzlast, die durch die Rakete bis in den Erdorbit gebracht werden kann, soll 90 bis 100 Tonnen betragen. 20 Tonnen sollen bis zum Mond befördert werden können. Zum Vergleich: Die Falcon Heavy stemmt 63,8 Tonnen in den Erdorbit. Die gerade in Entwicklung befindliche US-Rakete SLS soll bis zu 130 Tonnen transportieren können.

Die russische Schwerlastrakete soll erstmals 2028 vom Weltraumbahnhof Wostotschny abheben. Der erste Start der Sojus-5 wird nach 2022 angepeilt. Entwickelt werden sollen beide Raketen von RKK Energija. Das Unternehmen konnte 1988 den erfolgreichen Start der bisher stärksten russischen Rakete verbuchen. Damals wurde das sowjetische Space-Shuttle-Pendant Buran zu Testzwecken (unbemannt) in den Orbit gebracht.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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