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So furchteinflößend klingt ein Schwarzes Loch

„Macht die NASA jetzt Science-Fiction-Horrorfilme?“ und „Ich hoffe die interplanetaren Verteidigungssysteme sind bald fertig. Weil was auch immer diese Geräusche macht, ist nicht freundlich“ ist etwa in den sozialen Netzwerken zu lesen.

Der Auslöser dafür ist ein Tweet der NASA. Dieser enthält ein Geräusch aus dem Perseushaufen – ein Galaxienhaufen im Sternbild Perseus.

Das für manche als „unangenehm“, „unheimlich“ oder gar „furchteinflößend“ empfundene Geräusch ist aber weder feindliche Alienrasse noch Weltraumgeist. Das Geräusch kommt von einem Schwarzen Loch im Zentrum des Perseushaufens, wie die NASA erstmals im Mai erklärte.

Druckwellen des Schwarzen Lochs lösen Wellen im heißen Gas des Galaxienhaufens aus. Diese können wiederum in eine Note umgewandelt werden. Laut der NASA ist diese Note um 57 Oktaven tiefer als ein Mittleres C. Das Signal musste also entsprechend angepasst werden, damit ein für Menschen hörbarer Ton herauskommt. Die Töne wurden um 57 und 58 Oktaven angehoben. Laut der NASA ist der Ton so zwischen 144 Billiarden und 288 Billiarden höher als der Original-Sound im Weltraum.

Die NASA erklärt auch, wieso es doch Töne im All gibt. Dass es wegen des Vakuums im Weltraum völlig still ist, sei eine Fehlannahme. Gase, wie sie etwa in Galaxien und Galaxienhaufen zu finden sind, dienen als Trägermedium und leiten die Töne weiter.

Messier 87 klingt freundlicher

Abgesehen vom Schwarzen Loch im Perseushaufen, wurde zuvor schon ein anderes Schwarzes Loch hörbar gemacht – und zwar nicht irgendeines, sondern Messier 87. Das Schwarze Loch wurde berühmt, weil es das erste seiner Art war, das fotografiert werden konnte.

Für die Töne wurden Röntgendaten, optische Daten und Radiowellen vertont und zusammengelegt. Das Ergebnis ist deutlich freundlicher als der Sound des Perseushaufens und würde sogar einen guten Wecker-Klingelton fürs Aufstehen abgeben.

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