Silizium-Schnee 3.000 Kilometer unter der Erdoberfläche vermutet
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Um das Innere unserer Erde zu erforschen, werden Erdbeben genutzt. Forschende untersuchen dazu deren Echos. Diese seismischen Wellen weisen Anomalien auf, die noch nicht vollständig geklärt sind.
Eines dieser Geheimnisse könnte jetzt aber gelüftet sein. Durch ein Experiment haben Forschende an der Universität Tokio, Universität Arizona und Universität Chicago festgestellt, dass sich zwischen dem flüssigen Erdkern und dem Erdmantel siliziumreicher Schnee befinden könnte. Der dürfte zumindest für einige der merkwürdigen seismischen Wellen verantwortlich sein.
Dazu wurden im Labor die Bedingungen des äußern Erdkerns, der aus flüssigem Metall besteht, nachgestellt. Dabei wurde die Theorie überprüft, ob Silizium und Wasserstoff, die sich im flüssigen Eisen des Erdkerns befinden, aufsteigen können, wenn sie in der richtigen Menge vorhanden sind. Tatsächlich beobachteten sie, wie sich siliziumreiche Kristallite formen, die an Schnee erinnern, und durch das dichtere, flüssige Eisen nach oben stiegen. In der Erde würde sich dieser Schnee dann an der Grenze zwischen dem Erdmantel und Erdkern ansammeln, was die gemessen Anomalien erklären würde.
Diese Erkenntnisse sind wichtig für die weitere Erforschung unserer Erde. Denn die Bewegung des äußeren Erdkerns ist für das Magnetfeld der Erde verantwortlich, das uns wiederum gegen die Effekte des Weltraums und Sonnenwetters schützt. Wenn der Erdkern besser erforscht werden kann, könnte auch genauer vorhergesagt werden, wie sich das Magnetfeld der Erde in Zukunft verändert.
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