So "kochen" Bienen Riesen-Hornissen
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In den vergangenen Wochen sorgen Sichtungen von Asiatischen Riesen-Hornissen für Aufsehen. Auch in Europa gab es mindestens einen Vorfall. So starb ein Mann in Spanien vor einigen Tagen an einem Stich des Insekts. Der Grund dafür dürfte aber eine Allergie oder anderweitige Vorerkrankung gewesen sein, vermutet ein spanischer Biologe.
Die Tiere, die in etwa fünfmal so groß wie Westliche Honigbienen sind, sind eigentlich nur in Teilen Japans, Russlands, Korea und einigen anderen asiatischen Ländern heimisch.
Besonders Bienenzüchter machen sich Sorgen, dass sich die Art in weiteren Teilen der Welt verbreiten könnte. Grund dafür ist, dass sich die Hornissen unter anderem von Honigbienen ernähren. Dabei attackieren sie Bienenstöcke und verfüttern sowohl tote Bienen als auch deren gesammelten Nektar an den Nachwuchs. Sie rotten im schlimmsten Fall ein ganzes Bienenvolk aus.
Verteidigungsstrategie
Die in in Japen vorkommende Östliche Honigbiene hat bereits seit längerem mit dem Feind zu kämpfen und darum eine Abwehrstrategie entwickelt. Wie genau sich die Bienen koordinieren, haben japanische Forscher in einer Studie aus 2012 beschrieben.
Hunderte Bienen bilden um die Hornisse eine Art Traube und lassen ihre Flugmuskulatur vibrieren. Dadurch steigt im Inneren des “Hitzeballs” die Temperatur auf etwa 46 Grad Celsius. Zusätzlich erhöht sich der Anteil an Kohlenstoffdioxid in der Luft. Die Hornisse kollabiert und stirbt nach einigen Minuten. Die Bienen hingegen können dank ihres Stoffwechsels kurzzeitig Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius überleben.
Wie eine Attacke funktioniert, ist in diesem Video zu sehen:
Wie groß ist die Bedrohung?
Unklar ist, ob westliche Bienen sich auch auf diese Art von der neuartigen Bedrohung schützen können. Der japanische Forscher und Wespen-Experte Jun-ichi Takahashi warnt auf Anfrage von National Geographic davor, dass sich die Hornissen weiter in den USA ausbreiten könnten. "Die Amerikaner verstehen die Aggressivität und Toxizität dieser Hornisse nicht ganz”, so der Forscher.
Andere Wissenschaftler wiederum versuchen zu beruhigen. Die Zahl an Sichtungen von Tieren außerhalb Asiens sei sehr gering. Womöglich seien die Tiere im Warenverkehr eingeschleppt worden. Anzeichen für eine großflächige Verbreitung gebe es aktuell nicht.
Warum der Stich der Riesen-Hornisse so schmerzhaft ist und jedes Jahr in Japan bis zu 50 Todesopfer fordert, könnt ihr hier nachlesen.
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