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Science

Plastik-Recycling: Neue Methode verblüfft Forscher

Das Reycling von Plastik ist entscheidend für den Klimaschutz. Doch die bisherigen Reycling-Systeme sind nicht perfekt. Ein Problem ist, dass dabei minderwertiger Kunststoff entsteht. Dafür haben Forscher der University of Alabama jetzt eine Lösung gefunden.

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Das Team unter der Leitung von Jason Bara nutzt für das Verfahren Imidazolen. Das sind organische Moleküle, die vielseitig einsetzbar sind. Bara wollte herausfinden, ob sie sich auch für die Chemolyse eignen, also das chemische Aufspalten (Depolimerisation) von Kunststoffen, insbesondere Polyethylenterephthalat (PET)

Die Imidazolyse

Besseres Recycling von PET und PU

Das Team war dabei überrascht, wie erfolgreich das Recycling war: "Das Plastik ist weg, es ist alles weg", zitiert Bara einen seiner Studenten. Mithilfe ihres Imidazolyse-Prozesses wurde das PET in eine Reihe Chemikalien umgewandelt, die man mit herkömmlichen Methoden nur schwer erhält. 

PET ist aber leichter zu recyceln als andere Kunststoffe. Es enthält weniger Zusatzstoffen, da es für Lebensmittel geeignet sein muss. Das Verfahren könnte sich aber auch für Polyurethan (PU) eignen, also Schaumstoffe für Verpackungen, Schwämme oder Matratzen. 

Küchenschwämme bestehen aus Polyurethan 

Das Recycling von PU ist deutlich schwieriger, da einige Erzeugnisse daraus nicht schmelzen und viele anorganische Zusatzstoffe haben. Mit der Imidazolyse können die molekularen Bestandteile des Stoffs zurückgewonnen werden. 

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"Das chemische Recycling von Polyurethanen ist der Bereich, in dem die Imidazolyse potenziell einen viel größeren Einfluss haben kann", sagt Bara in einem Statement. Derzeit werden PU-Objekte meist zerkleinert und mithilfe von Bindemitteln, Hitze und Druck neu zusammengesetzt. 

Da Imidazole einen niedrigen Schmelzpunkt haben, ist kein zusätzliches Lösungsmittel und kein Katalysator nötig. Das ist ein Vorteil gegenüber anderen Methoden. Daher hofft das Forscherteam, das Verfahren kosteneffizient und wirtschaftlich zu machen. Dafür läuft derzeit eine Patentanmeldung. Die zugehörige Studie wurde im Fachmagazin ACS Publications veröffentlicht. 

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