Symbolbild: Fisch

Symbolbild: Fisch

© APA/AFP/KHALED DESOUKI / KHALED DESOUKI

Science

Neues Plastik ist selbstheilend, wird aber im Meer zu Fischfutter

Japanische Wissenschaftler*innen haben eine neue Art von Plastik entwickelt, die gleich mehrere erstaunliche Eigenschaften aufweist. Wird es erwärmt, kann es in eine Form gebracht werden, die es sich quasi merkt. Die Forscher*innen haben etwa einen Origami-Kranich damit konstruiert.

Wird das Material verformt, etwa flach gedrückt, stellt es seine ursprüngliche Form innerhalb weniger Sekunden wieder her. Außerdem ist das Material sehr stabil und heilt sich selbst. Fügt man ihm etwa Kratzer zu, werden diese - erneut unter Hitzeeinfluss - selbstständig repariert.

Zerfällt zu Nahrung

Will man das Material recyceln, funktioniert das auch sehr einfach. Unter starker Hitzeeinwirkung kann es sich in seine Bestandteile zerlegen, die dann sehr einfach getrennt und wiederverwertet werden können.

In der Natur ausgesetzt, zersetzt es sich selbstständig. In Meerwasser reduziert sich seine Masse innerhalb von 30 Tagen um 25 Prozent. Die Zerfallsprodukte sind Nahrung für Meereslebewesen, versichern die Forscher*innen.

Mehrfach besser als ähnliche Materialien

Sie haben ihr Material VPR genannt, was für Vitrimer Polyrotaxan steht. Es zählt zur Klasse der Vitrimer-Epoxidharze. Polyrotaxan ist ein Zusatz, den die Forscher*innen beigemengt haben, um die ansonsten brüchigen Vitrimere elastisch und zäh zu machen.

"VPR ist mehr als 5x resistenter gegen Brüche als typische Vitrimer-Epoxidharze", sagt Studienleiterin Shota Ando gegenüber New Atlas. "Außerdem repariert es sich 15x schneller selbst, kann seine Originalform zweimal so schnell wiederherstellen und kann 10x schneller chemisch recycelt werden."

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Aufgrund seiner Eigenschaften könnte VPR künftig bei der Errichtung von Infrastruktur, etwa Brücken, eingesetzt werden. Es würde sich dank seiner Fähigkeit, Materialien von unterschiedlicher Härte und Dehnbarkeit zu verbinden, auch für den Automobilbau eignen.

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