Solarfarmen im All: Studie kommt zu überraschendem Ergebnis
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Forscher*innen der Universitäten Surrey und Swansea haben untersucht, wie gut sich Strom mittels Solarenergie im All gewinnen lässt. Es ist die erste Studie ihrer Art, bei der ein Satellit über einen langen Zeitraum beobachtet wurde. Veröffentlicht wurde sie im Fachmagazin Acta Astronautica. Ganze 6 Jahre haben die Wissenschaftler*innen den Satelliten beobachtet, um zu untersuchen, wie gut die Panels den Belastungen im All standgehalten haben.
Craig Underwood, Professor am Surrey Space Centre, äußerte sich in einer Aussendung der Universität begeistert. “Wir freuen uns, dass eine Mission, die auf ein Jahr ausgelegt war, auch nach 6 Jahren noch läuft”. Die Daten würden zeigen, dass die Panels strahlungsbeständig sind und sich unter den teils rauen Weltraumbedingungen nicht verschlechtert haben. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, dass kostengünstige Solarkraftwerke im All entstehen und saubere Energie für die Erde liefern könnten.
Kostengünstige Zellen
Wissenschaftler*innen der Universität Swansea haben die Solarzellen des Satelliten mit Cadmiumtellurid entwickelt. Das Ergebnis sind Panels, die großflächig eingesetzt werden können, sehr leicht sind und im Vergleich eine hohe Leistungsabgabe bieten. Überdies können sie relativ kostengünstig hergestellt werden.
Trotz eines leichten Rückgangs der Effizienz im Laufe der Zeit sind die Forscher*innen zuversichtlich, dass ihre Ergebnisse das Potenzial für Solarfarmen im All und ihren kommerziellen Erfolg belegen können.
Strom zur Erde transportieren
Eine Kernfrage bei Solarenergie aus dem All ist natürlich auch, wie der Strom dann zur Erde kommt. Zuletzt sorgten Projekte für Schlagzeilen, die das per “beamen” erreichen wollen.
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Bei dem sogenannten Space Based Solar Power sollen modulare Raumfahrzeuge das Sonnenlicht einsammeln. Der Strom soll im Weltall in Hochfrequenzstrahlung umgewandelt und Richtung Erde geschickt werden, wo der Strahl schließlich in Elektrizität umgewandelt wird.
Der erwartete Wirkungsgrad dieser Technologie wird auf der Website des britischen Projekts berechnet. Demnach könnte ein solches Solarkraftwerk im Erdorbit rund 3,4 GW an Energie erzeugen. Nach der Umwandlung in den Hochfrequenzstrahl bleiben noch 2,9 GW.
Die Bodenstation wandelt die elektromagnetische Strahlung dann in Gleichstrom um, der wiederum über einen Wechselrichter mit einer Nettoleistung von 2 GW ins Netz eingespeist wird. Der Energieverlust bei der Übertragung und Umwandlung beträgt also gut 40 Prozent.
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