Magnetfelder der Sonne (Illustration)

Die Magnetfelder der Sonne über einem Bild, das vom Solar Dynamics Observatory der NASA aufgenommen wurde

© NASA/SDO/AIA/LMSAL

Science

400 Jahre altes Rätsel unserer Sonne gelöst

Ein internationales Forscher*innenteam hat sich der Lösung eines Rätsels der Sonne verschrieben, das bereits Galileo Galilei beschäftigte. Hintergrund ist die Entstehung des Magnetfeldes unseres Sterns. Seit jeher haben Astronom*innen Schwierigkeiten, jene zu verorten. 

➤ Mehr lesen: So wird die Sonne unser Sternsystem zerstören

Neue Berechnungen eines NASA-Supercomputers zeigen nun, dass das Magnetfeld wahrscheinlich etwa 32.000 Kilometer unter der Oberfläche erzeugt wird. Das ist deutlich weniger tief als eigentlich vermutet. Zuvor gab es Hinweise, dass der Ursprung rund 210.000 Kilometer unter der Oberfläche liegt. 

Veröffentlicht wurden die neuen Ergebnisse am Mittwoch im Fachmagazin Nature. Davon berichtet die US-amerikanische Northwestern University auf EurekAlert, die an der Studie ebenfalls beteiligt war. 

Prozesse in der Sonne besser verstehen

Durch die neue Entdeckung sollen nicht nur die dynamischen Prozesse unserer Sonne besser verstanden werden. Sie könnte Wissenschaftlern auch dabei helfen, Sonnenstürme genauer vorherzusagen.

Jene sorgen nicht nur für spektakuläre Nordlichter, sogar in Österreich. Sie können auch empfindliche Elektronik stören. GPS, Stromnetze, Raumschiffe, Satellitennavigation und andere Technologien werden durch sie potenziell beeinträchtigt. 

➤ Mehr lesen: Stärkster Sonnensturm seit 2003 - Polarlichter auch in Österreich

„Diese Arbeit bietet eine neue Hypothese darüber, wie das Magnetfeld der Sonne erzeugt wird, die besser mit Beobachtungen übereinstimmt und die hoffentlich für bessere Vorhersagen der Sonnenaktivität genutzt werden könnte“, wird der Co-Autor der Studie Daniel Lecoanet zitiert.

11-jähriger Zyklus

Das Magnetfeld der Sonne und die damit verbundenen Sonnenaktivitäten durchlaufen jeweils einen 11-jährigen Zyklus. Am Höhepunkt der Aktivitäten drehen sich die magnetischen Pole der Sonne um, womit die nächste Periode mit zunächst geringeren Aktivitäten eingeleitet wird.

Aktuell befinden wir uns in einem Zyklus zunehmender Aktivität bzw. wir steuern auf das Sonnemaximum zu. Wann genau jenes eintreten wird, ist noch nicht genau bekannt. Aktuelle Vorhersagen legen das Ereignis zwischen Jänner 2024 und Juni 2025.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare