Der koronare Masseauswurf im Oktober 2021.

Der koronare Masseauswurf im Oktober 2021.

© ESA

Science

Sonnensturm trifft erstmals Erde, Mond und Mars gleichzeitig

Erstmals wurden die Auswirkungen einer massiven Sonneneruption auf der Erde, dem Mond und dem Mars gleichzeitig aufgezeichnet. Die Daten geben Aufschluss darüber, wie unterschiedlich die Folgen von koronalen Masseauswürfen auf den 3 Himmelskörpern sind.

Die Erde ist durch die vergleichsweise dichte Atmosphäre und dem relativ starken Magnetfeld besonders gut vor den geladenen Teilchen der Sonne geschützt ist. Die dünne Atmosphäre und das schwache Magnetfeld des Mars bieten noch einen halbwegs brauchbaren Schutzschild.

Ziemlich schlecht sieht es unterdessen auf dem Mond aus, der nahezu keine Atmosphäre und kein nennenswertes Magnetfeld aufweisen kann. Die kosmische Strahlung trifft den Erdtrabanten daher nahezu ungebremst.

Die Gefahr der kosmischen Strahlung

Die europäische Raumfahrtagentur ESA hat die Auswirkungen der Sonneneruption analysiert und erklärt, wie sich die kosmische Strahlung auf bemannte Missionen am Mars und Mond auswirken könnte.

Raumfahrer*innen laufen Gefahr, an akuter Strahlenkrankheit zu leiden, wenn sie einer Strahlendosis von 700 Milligray (0,7 Gray) ausgesetzt sind. Astronaut*innen, die eine Dosis von 10 Gray abbekommen, würden keine 2 Wochen überleben, rechnet die ESA vor.

Eine so hohe Strahlendosis hätte etwa ein Astronaut nach einem Sonnenausbruch im August 1972 auf der Mondoberfläche abbekommen. Glücklicherweise fiel der Sonnensturm in die Zeit zwischen den Apollo 16- und 17-Missionen.

Die Strahlendosis auf Erde, Mond und Mars

Von dem koronalen Masseauswurf, der bereits am 28. Oktober 2021 stattgefunden hat, wurde auf der Erdoberfläche eine vernachlässigbare Dosis registriert, im Erdorbit hat das Messinstrument Eu:CROPIS rund 10 Milligray verzeichnet.

Am Orbit des Mondes waren es 31 Milligray. Auf der Oberfläche des Erdtrabanten hat der chinesische Rover Chang'e 4 immer noch 17 Milligray aufgezeichnet. In der Marsorbit konnte die ExoMars-Sonde 9 Milligray verzeichnen, auf der Oberfläche des Mars hat der Curiosity-Rover 0,3 Milligray gemessen.

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