Elon Musk, Chef von SpaceX

Elon Musk, Chef von SpaceX

© REUTERS/David Swanson

Science

NASA kauft Raumschiff von Elon Musk, um damit ISS zu zerstören

Alle guten Dinge kommen zu einem Ende - so auch die Internationale Raumstation ISS. Bis 2030 soll sie noch die Erde umkreisen. Dann ist Schluss und die Raumstation muss entsorgt werden. Vorgesehen ist, dass sie zu einem kontrollierten Absturz gebracht wird. 

Damit dabei nichts dem Zufall überlassen wird, soll ein Raumschiff die ISS abschleppen und so den De-Orbit einläuten. Dabei soll die ISS in einem steilen Winkel in die Erdatmosphäre eintauchen und dort weitestgehend verglühen. Mögliche Überreste sollen über dem offenen Meer niedergehen.

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SpaceX baut Absturz-Raumschiff

Dieses so genannte U.S. Deorbit Vehicle (USDV) wird SpaceX entwickeln und herstellen. Im Rahmen eines 843 Millionen Dollar schweren Vertrags hat die NASA das Weltraumunternehmen von Elon Musk damit beauftragt

Wie ein solcher Absturz aussehen könnte, ist in der folgenden Animation zu sehen. 

ISS-Absturz nicht mehr Russland überlassen

Im ursprünglichen Plan war vorgesehen, dass die ISS mithilfe der russischen Progress-Raumfrachter zum Absturz gebracht wird. Die Triebwerke dieser Vehikel werden regelmäßig für Kurskorrekturen der Raumstation herangezogen. 

Aktuelle Untersuchungen sollen zum Ergebnis gekommen sein, dass die Progress-Raumfrachter für einen De-Orbit nicht ausreichen und ein eigenes Raumschiff notwendig sei. Außerdem sei eine Redundanz bei so einer Angelegenheit hilfreich, so die knappe und offizielle Erklärung der NASA

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Hinter vorgehaltener Hand wird gemutmaßt, dass sich die NASA beim De-Orbit nicht ausschließlich auf Russland verlassen will. Russland hat beispielsweise angekündigt, bereits 2028 aus dem ISS-Programm aussteigen zu wollen. 

Hinter den Plänen der NASA wird aber auch eine schrittweise Emanzipation von der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos vermutet. Russland hat außerdem bereits mehrfach damit gedroht, die ISS auf amerikanisches oder europäisches Territorium abstürzen zu lassen.

Das U.S. Deorbit Vehicle (USDV)

Es wäre naheliegend, dass das Deorbit Vehicle eine modifizierte Version einer SpaceX-Dragon-Kapsel darstellt, die bereits seit geraumer Zeit als Liefervehikel zur ISS dient. Doch angeblich soll SpaceX ein gänzlich neues Raumschiff für die NASA entwickeln. 

Auch der Vertrag zwischen NASA und SpaceX unterscheide sich von bisherigen Kooperationen. So soll das von SpaceX entwickelte Deorbit Vehicle in das Eigentum der NASA übergehen. Die NASA wird die volle Kontrolle über die gesamte Mission haben. Der Launch des USDV soll in einem separaten Vertrag über die Bühne gehen.

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Extrem heikle Mission

All diese Anzeichen deuten darauf hin, dass es sich beim Absturz der ISS um eine extrem heikle Mission handelt. Kein Wunder, schließlich wird ein 450 Tonnen schweres Gerät mit der Fläche eines Fußballfeldes auf die Erde stürzen. Ein kleiner Fehler und es könnte unzählige Trümmerteile über bewohnte Gebiete regnen. Die Folgen könnten katastrophal sein.

Ein fehlerhafter De-Orbit könnte auch dazu führen, dass die ISS in Millionen von Teilen aufgeht, die in der Folge als Weltraummüll um die Erde kreisen. Im schlimmsten Fall könnten dadurch Satelliten beschädigt oder der Zugang zum Weltraum beschränkt werden. 

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