Die ISS leckt Kühlflüssigkeit.

NASA hat neuen Plan, um die ISS zu entsorgen

© NASA

Science

NASA baut Raumschiff, das ISS zerstören soll

Allzu lange wird die Internationale Raumstation die Erde nicht mehr umkreisen. Die aktuellen Pläne sehen ein Ende der ISS im Jahr 2030 vor. Dann soll sie zu einem kontrollierten Absturz gebracht werden.

Bei einem solchen, sogenannten De-Orbit soll die Raumstation in einem steilen Winkel in die Erdatmosphäre eintauchen, sodass sie dort weitgehend verbrennt. Mögliche Überreste sollen über dem offenen Meer niedergehen, sodass keine Gefahr für Menschen entsteht.

Ein kontrollierter Absturz ist derzeit allerdings nur mithilfe der russischen Progress-Raumfrachter möglich. Die Triebwerke dieser Vehikel sind für Kurskorrekturen oder eben einen De-Orbit notwendig. Wie ein solcher Absturz aussehen könnte, ist in der folgenden Animation zu sehen. 

Weltraumschlepper soll entwickelt werden

Doch die NASA will sich nicht allein auf das russische Raumfahrtprogramm verlassen. So hat die US-Behörde den Plan verkündet, ein eigenes Raumschiff zu entwickeln, mit dem die ISS zu einem kontrollierten Absturz gebracht werden kann.

Die NASA hat in ihrem Budget für das kommende Jahr rund 180 Millionen Dollar veranschlagt. Damit soll die Entwicklung eines "Weltraumschleppers" aufgenommen werden. Dieser so genannte "Space Tug" soll die Fähigkeit haben, die Raumstation quasi abzuschleppen, sprich auf korrekten Kurs für einen De-Orbit bringen.

Warum die USA nun ein eigenes Raumschiff für die Entsorgung der ISS entwickeln wollen, erklärt die zuständige NASA-Managerin mit knappen Worten. Eine Redundanz zu haben sei bei so einer Angelegenheit hilfreich und diene der Sicherheit.

NASA will offenbar nicht von Russland abhängig sein 

Hinter den Plänen der NASA wird aber auch eine schrittweise Emanzipation von der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos vermutet. Russland hat bereits mehrfach angedroht, das ISS-Programm 2024 verlassen zu wollen.

Außerdem haben die russischen ISS-Vehikel in jüngster Vergangenheit nicht gerade mit ihrer Zuverlässigkeit von sich Reden gemacht. Mehrfach wurde etwa Lecks in den russischen Raumkapseln entdeckt.

Darüber hinaus gab es zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine heftige Auseinandersetzungen zwischen dem Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin und US-Astronauten. Rogosin hat unter anderem damit gedroht, die ISS auf amerikanisches oder europäisches Territorium abstürzen zu lassen.

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